Der frühere Wirecard-CEO Markus Braun hatte bei der Swiss Re eine Manager-Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Doch der Schweizer Rückversicherer wehrt sich erfolgreich dagegen, für die Verteidigung des wegen Betrugs angeklagten Managers aufkommen zu müssen.

Swiss Re bleibt bei einem der grössten Wirtschafts-Kriminalfälle Deutschlands aussen vor. Markus Braun, der in München wegen Betrugs vor Gericht steht, ist mit einer Klage zur Übernahme der Verteidigungskosten vor einem deutschen Gericht abgeblitzt.

Das Landgericht Düsseldorf hat eine entsprechende Klage des 53-jährigen Österreichers am Donnerstag abgelehnt, wie die Agentur «DPA» berichtete. Per einstweiliger Verfügung wollte Braun die Swiss Re zwingen, für seine Prozesse die vereinbarte Deckungssumme von 10 Millionen Euro bereitzustellen.

Serienschadensklausel im Kleingedruckten

Swiss Re hatte bereits zuvor schon zweimal die Deckung der Verteidigungskosten abgelehnt, im August 2020 sowie im November 2022. Dabei stützt sie sich auf die im Vertrag enthaltene «Serienschadensklausel». Demnach ist die Versicherung nicht zur Zahlung verpflichtet, weil es um eine rechtliche Auseinandersetzung geht, die schon begonnen hatte, bevor die Managerhaftpflicht-Versicherung abgeschlossen wurde.

Dieser Argumentation folgte das Gericht bei der Abweisung. Gegen die Entscheidung ist Berufung möglich, also der Weiterzug an eine höhere Instanz.

Braun sitzt seit fast drei Jahren in Untersuchungshaft und steht in München vor Gericht. Im grössten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte sind Ex-CEO Braun und zwei weitere frühere Manager des Fintechs Wirecard Manager wegen des Verdachts des gewerbsmässigen Bandenbetrugs angeklagt.

Finanzchef auf der Flucht

Laut Anklage sollen sie seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben. Nach der Darstellung von Braun wurden die vermissten Milliarden ohne sein Wissen und ohne seine Beteiligung von Kriminellen im Unternehmen veruntreut.

Der frühere Finanzchef des Zahlungsdienstleisters, der Österreicher Jan Marsalek, befindet sich seit Juni 2020 auf der Flucht vor den deutschen Strafverfolgungsbehörden. Er wird mit internationalem Haftbefehl wegen gewerbsmässigen Bandenbetrugs in Milliardenhöhe, besonders schwerer Untreue und weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte gesucht.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.57%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.19%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel