Baloise will sich wegen des veränderten Umfeld mehr auf das Kerngeschäft mit Versicherungen konzentrieren. Im ersten Halbjahr hat der Basler Allversicherer dort weniger verdient.

Der Aktionärsgewinn von Baloise kam im vergangenen ersten Semester mit 205,7 Millionen Franken gut 4 Prozent unter dem Vorjahreswert zu liegen. Dies teilte der Versicherungskonzern am Mittwoch mit. In der Meldung wurde dies hauptsächlich mit tieferen Gewinnen im Lebengeschäft sowie höheren Kosten und negativen Währungseffekten begründet.

Das Prämienvolumen der Gruppe ging mit 4,91 Milliarden ebenfalls leicht um 1,8 Prozent zurück. Hier war laut Baloise die anhaltende Umverteilung des traditionellen Lebengeschäfts hin zu teilautonomen Lösungen für den Rückgang verantwortlich. Teilweise kompensiert wurde dieser Trend durch das Wachstum im Nichtlebengeschäft.

Teuerung in Europa

Auch in jener Sparte gibt es aber Licht und Schatten. So konnte zwar der wichtige Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) der Gruppe mit 87,3 Prozent um 1,7 Prozentpunkte verbessert werden. Gleichzeitig stellt die anhaltende Inflation in Europa der Meldung zufolge eine Herausforderung für das Nichtlebengeschäft dar. Zudem wirkte sich ein verstärktes Aufkommen von Grossschäden in der Berichtsperiode, insbesondere in Belgien und Deutschland, negativ auf den Erfolg dieses Segments aus, hiess es.

In der Sparte Asset Management & Banking – Baloise betreibt mit der Soba Bank (Baloise Bank) ein eigenes Regionalinstitut – nahmen die verwalteten Vermögen im Fondsgeschäft gegenüber Ende 2022 um 1,2 Prozent auf 56,5 Milliarden Franken zu. Das Wachstum ist primär auf die positive Entwicklung im Drittkundengeschäft zurückzuführen, so der Versicherer.

Häufung von Unwetterschäden

Die Führung von Baloise zeigt sich eingermassen besorgt über die nähere Zukunft. Nach einem schadenarmen Semester beobachtet der Versicherer im zweiten Halbjahr eine Häufung von Elementarereignissen. Diese könnten das Ergebnis des Semesters voraussichtlich mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag belasten. Ähnliches hatte schon die Konkurrentin Mobiliar berichtet.

Aufgrund der Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren hat Baloise zudem entschieden, sich auf die Stärkung und den Ausbau des Kerngeschäfts zu fokussieren und dort effizienter zu werden. Das hat zur Folge, dass das Angebot im Bereich Asset Management neu stärker auf Versicherungs- und Finanzlösungen ausgerichtete wird, um damit in der Periode 2022 bis 2025 rund 5 Milliarden Franken zusätzliche Drittgelder zu generieren.

Unveränderte Dividenden

Weiter werden die Innovationsinitiativen sowie die Ökosysteme Home und Mobility näher an die Versicherungsaktivitäten herangeführt und die Pläne für diese Tätigkeitsfelder überprüft. Das Ziel der Fokussierung sei, «das Kundenerlebnis weiter zu verbessern und die Ertragskraft zu stärken», hiess es am Mittwoch. Mit fast denselben Worten hatte kürzlich die Konkurrentin Helvetia die Integration der Hypothekenvermittlerin Moneypark in den Konzern angekündigt.

Immerhin: bis 2025 erwartet Baloise aber eine unverändert hohe Barmittelgenerierung von insgesamt 2 Milliarden Franken und die Fortführung der bisherigen Dividendenpolitik.

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