Der Basler Allversicherer hat seinen Aktionären im Jahr 2023 weniger Gewinn abgeliefert. Bei der Innovationsstrategie macht die Führung der Baloise nun einen Schnitt.

Die Baloise hat im vergangenen 2023 einen tieferen Aktionärsgewinn von 239,6 Millionen Franken abgeliefert, gut 3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die teilte der Versicherungskonzern am Dienstag mit.

Hohe Elementar- und Grossschaden-Ereignisse belasteten den Gewinn vor Steuern mit über 200 Millionen Franken ausserordentlich stark, wie es dazu weiter hiess. Operativ hätten derweil höhere Beiträge aus Belgien und Deutschland einen tieferen Gewinn in der Schweiz weitestgehend ausgeglichen.

Dennoch mehr Dividende

Der Generalversammlung vom 26. April wir trotzdem eine Erhöhung der Dividende um 30 Rappen auf 7.70 Franken pro Aktie vorgeschlagen.
 
Im Franken gemessen war auch das Geschäftsvolumen mit gut 8‘618 Millionen Franken leicht rückläufig; dies wegen eines zum Vorjahr tieferen Prämienvolumens im traditionellen Lebengeschäft sowie nachteiliger Währungseffekte, wie es weiter hiess. Im Nichtleben-Geschäft nahm der Betriebsgewinn (Ebit) gegenüber 2022 auf 134 Millionen Franken zu, war aber immer noch von den hohen Schäden beeinflusst. Der wichtige Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) verbesserte sich auf 92 Prozent.

Lichtblick im Banking

Im Lebengeschäft war der Ebit mit 178,5 Millionen Franken rückläufig. 


Im Asset Management und im Banking mit dem Schweizer Regionalinstitut Soba profitierte Baloise hingegen von Neugeldern und der Zinswende: Der Ebit in jener Konzernsparte verbesserte sich auf 82,3 Millionen von zuvor 64,4 Millionen Franken.

Investitions-Stop bei Ökosystemen

Vor dem Hintergrund des durchzogenen Ausweises geht die Baloise nun auch bei der Strategie über die Bücher. Am 12. September wird der Versicherer im Rahmen eines «Investoren-Updates» die Pläne zur Weiterentwicklung des Unternehmens präsentieren.

Schon jetzt wurde angekündigt, dass der Assekuranz-Konzern bei der Innovation deutlich zurückschaltet und sich stattdessen auf das Kerngeschäft konzentriert. So hat Baloise ihre Ökosystem-Strategie in den Bereichen «Heim» und «Mobilität» einer Überprüfung unterzogen und entschieden, keine Neuinvestitionen für den Ausbau der Ökosysteme mehr zu tätigen.

Fokus auf Versicherung

Künftig konzentriere sich das Unternehmen stärker auf versicherungsnahe Aktivitäten sowie die Rentabilisierung des bestehenden Innovationsportfolios, hiess es.

«Als Versicherung ist es unsere Aufgabe, auch ausserordentlich hohe Schadenaufkommen abzufedern. Dafür sind wir da, und auf einem entsprechend starken Fundament führen wir unser Geschäft. Es ist deshalb wichtig, dass dieses Fundament nachhaltig stabil bleibt, weshalb wir uns auf die Stärkung unseres Kerngeschäfts und die Verbesserung des finanziellen Resultats konzentrieren», kommentierte dazu CEO Michael Müller am Dienstag.

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