Der Zugang zu KI-Tools wie ChatGPT verbessert nicht nur die Produktivität der Berater, sondern führt auch zu qualitativ hochwertigeren Ergebnissen, wie eine internationale Pilotstudie zeigt.

Berater, die Werkzeuge der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) wie ChatGPT-4 verwenden, sind in der Lage, Aufgaben signifikant besser zu erledigen als diejenigen, die diese Anwendung nicht nutzen. Allerdings profitieren überdurchschnittlich gute Berater weniger von solchen KI-Tools als ihre unterdurchschnittlichen Kollegen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Pilotstudie der weltweit tätigen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). An der Studie, die BCG in Zusammenarbeit mit Forschern der Harvard Business School und des Massachusetts Institute of Technology durchführte, nahmen 758 Beraterinnen und Berater aus BCG-Büros weltweit teil.

Deutlich verbessert

Die Teilnehmer wurden in zwei Kategorien eingeteilt: Überdurchschnittlich gute und unterdurchschnittliche Leistungsträger. Dabei zeigten sich teilweise verblüffende Resultate. Die Berater mit zuvor unterdurchschnittlicher Leistung konnten ihre Punktzahl durch den Einsatz von KI um 43 Prozent verbessern, während die überdurchschnittlich guten Berater ihre Leistung nur um 17 Prozent steigern konnten.

Insgesamt hat der Einsatz von ChatGPT die Qualität der Arbeit der an der Studie beteiligten Beratungsspezialisten verbessert, wie es weiter heisst. Ausserdem konnten die Experten ihre Aufgaben dank der Technologie schneller erledigen.

Urteilsvermögen nicht vernachlässigen

Die Studie legt nahe, dass KI helfen könnte, die Kluft zwischen den besten und den schlechtesten Mitarbeitern eines Unternehmens zu überbrücken. Berater sollten sich jedoch nicht zu sehr auf ChatGPT verlassen und dadurch ihr Urteilsvermögen vernachlässigen, warnen die Studienautoren vor den Risiken von KI-Anwendungen.

Ein Experiment hat gezeigt, dass Berater schlechter abschnitten als normal, wenn sie Aufgaben erhielten, bei denen ChatGPT nicht helfen kann. In Fällen, die jenseits der Leistungsgrenzen des Tools liegen, liefert die Anwendung unzuverlässige oder falsche Informationen, die allerdings oft plausibel genug sind.