Für viele Geniesser und Geniesserinnen ist der Herbst die schönste Zeit. Jetzt hat jedenfalls die Wildsaison begonnen. Mit welchen Weinen kann man diese Gerichte am besten kombinieren? finews.ch-Weinredaktor Peter Keller hat fünf Tipps aus fünf Ländern zusammengestellt.

Reh, Hirsch, Wildschwein: Die wilden Zeiten sind angebrochen. Doch welche Weine passen am besten zu diesen kulinarischen Highlights? Mit Syrah kann nichts schief gehen. Diese edle Rebsorte und Wild sind eine praktisch unschlagbare Kombination.

Ebenso können selbstverständlich andere Rotweine die herbstlichen Gerichte hervorragend begleiten. Wir haben fünf passende Empfehlungen aus fünf Ländern zusammengestellt – aus bekannten Sorten und solchen, die als Geheimtipps gelten.

1. Syrah: Crozes-Hermitage Clos des Grives 2020, Domaine Combier, Frankreich

Dieser Rhone-Wein gehört seit langem zu meinen Favoriten. Er besitzt alles, was einen guten Syrah auszeichnet: vielschichtiges Bouquet von dunklen Beeren sowie typischen Pfeffer- und floralen Noten, im Gaumen dicht, elegant, seidig, feine Gerbstoffe, gute Säure, langanhaltend.

Das zuverlässige Weingut baut den biologisch produzierten Syrah während eines Jahres im Barrique aus (Preis: 49 Franken).

2. Nebbiolo: Barolo Albe 2019, Weingut Vajra, Italien

Ein weiterer Klassiker zu Wild ist der hochwertige Nebbiolo aus dem Piemont. Dieser vorzügliche Barolo stammt aus drei verschiedenen Lagen und reift traditionell im grossen Holzfass. Er wirkt fast burgundisch.

In der Nase macht sich ein schöner Duft von roten Beeren, würzigen Anklängen und Veilchen bemerkbar. Es handelt sich um einen kraftvollen, aber auch eleganten, gut strukturierten Wein, der mit einer reifen Säure und guten Länge ausgestattet ist (Preis: 42 Franken).

3. Cornalin: Cornalin 2020, Daniel Magliocco & Fils, Schweiz

Die Walliser Spezialität ist eine perfekte Wahl zu Wildgerichten. Das Beispiel dieses zuverlässigen Guts präsentiert sich mit einer intensiven Farbe, einem komplexen Bouquet von schwarzen Beeren, Süssholz und Kakao-Noten, ist im Gaumen kräftig, besitzt eine gute Tanninstruktur und endet mit einem langen Nachhall (Preis: 24 Franken).

4. Callet: Sotil Negre 2021, Mesquida Mora, Spanien

Callet ist eine einheimische Rebsorte der Insel Mallorca. Eine der besten Interpretinnen ist Barbara Mesquida Mora, der es gelingt, unglaublich finessenreiche Weine zu keltern. Der Sotil Negre zeichnet sich durch einen tollen Trinkfluss aus. Die Farbe ist eher hell, was freilich nichts mit der Qualität zu tun hat. In der Nase sind fruchtige und Kräuternoten zu erkennen.

Der Wein ist eher leicht, frisch, spannungsreich und langanhaltend. Exzellenter Wildbegleiter, aber nichts für Kampftrinker, die einen hohen Alkoholgehalt mögen (Preis: 39 Franken).

5. Maratheftiko: Vamvakada 2021, Tsiakkas Winery, Zypern

Ausschliesslich auf Zypern wird die hochwertige, seltene und autochthone Sorte Maratheftiko kultviert. Daraus werden farbkräftige Rotweine erzeugt, wie dieses gelungene Beispiel beweist. In der Nase dominieren schwarze Beeren, würzige Noten und etwas Leder.

Der kraftvolle, gut strukturierte Wein präsentiert sich mit gut integrierten Tanninen und einer schönen Säure. Gute Länge. Eine Rarität, die zu Wildgerichten perfekt passt (Preis: 25 Franken).


Drei empfehlenswerte Restaurants für Wildgerichte

  • Landgasthof Adler, Ried-Muotathal (SZ)

Das Restaurant bietet ein vielseitiges Wildangebot an: Hirschbratwürstli, Murmeltierpfeffer, Rehrücken, Rehschnitzel usw. Einer der Favoriten des Gastroführers Gault Millau.

  • Restaurant Rubina, Zürich

Die Gaststätte bietet Reh aus dem Beerenberg bei Winterthur-Wülflingen an. Es wird Wert auf eine Verarbeitung des ganzen Tiers gelegt. Serviert wird zudem etwa ein Gemsrücken.

  • Restaurant Bad Osterfingen, Osterfingen (SH)

Bekannt für erstklassige Wildgerichte ist dieses traditionsreiche Lokal im Schaffhausischen. Es werden beispielsweise Rehschnitzel und Rehpfeffer serviert – und die legendären Spätzli, die man nicht verpassen sollte.