Die Banken wird dies interessieren. Denn wer die exklusivere Klientel der Tech- und Healthcare-Milliardäre zur Stammkundschaft zählen will, muss sich entsprechend positionieren. Die Schweizer Häuser sind dabei nicht zwingend im Vorteil. Die Technologie-Vermögen werden schwerpunktmässig in Asien und den USA verdient. Dort können die Institute zwar mit Swissness und Know-how punkten. Aber nicht unbedingt mit Nähe. Gerade in Nordamerika sind die grossen Banken zudem daran, das Wealth Management aufzurüsten.

Kommt hinzu, dass die Tech-Milliardäre oftmals deutlich jünger sind als das «alte Geld», das die Privatbanken etwa vom Schweizer Heimmarkt her kennen. Laut der UBS sind von den 37 Schweizer Milliardären 80 Prozent männlich und die Mehrzahl über 60 Jahre alt (siehe Grafik unten). Ihre Vermögen stammen zu gleichen Teilen aus den Sektoren Konsumgüter, Finanzdienstleistungen, Industrie, verschiedene Beteiligungen und – immerhin – aus der Healthcare-Branche.

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Untreue Erben

Das Generationenproblem ist nicht zu unterschätzen. Gemäss einer anderen, viel beachteten Reichenstudie, dem «World Wealth Report» von Capgemini, sind mittlerweile 74 Prozent der Superreichen gewillt, Vermögensverwaltungs-Angebote von grossen Tech-Firmen wie Google, Apple, Amazon und Facebook in Betracht zu ziehen. Dies gilt insbesondere für die Erbengeneration der unter-40-Jährigen.

Ein Ende der «Polarisierung» zwischen Superreichen und Superreichen ist laut der UBS vorläufig nicht in Sicht. «Die Trends, die wir in den vergangenen Monaten gesehen haben, dürften bis ins Jahr 2021 hinein bestimmend bleiben», so die Grossbank.

Anleger und Unternehmer werden mit einer Welt konfrontiert sein, in der die Staaten noch stärker verschuldet, die Digitalisierung umfassender, die Welt jedoch weniger global sein würden, glaubt man bei der UBS. «Wirtschaftsbereiche, die heute stark wachsen, können diese neuen Herausforderungen besser verkraften.»