Die private Vorsorge in der Dritten Säule wird zum Tummelplatz der Apps. Die Luzerner Finpension facht den Preiskampf mit einer neuen App weiter an – und kommt ohne aktiven Bankenpartner aus.

Der 120-Milliarden-Franken-Markt der Dritten Säule erhält einen neuen Mitbewerber. Finpension lanciert eine digitale App fürs Anlagesparen in der Säule 3a, wie die auf die Verwaltung von Vorsorgegeldern spezialisierte Luzerner Firma mitteilte.

Nach eigenen Angaben unterbietet das neue Angebot Konkurrenzlösungen beim Preis: Mit einer all-in-Gebühr von 0,39 Prozent auf den investierten Vermögen will die 3a-Wertschriften-Applikation günstiger sein als etwa Frankly, die App der Zürcher Kantonalbank, oder das Fintech Viac, das mit der Basler WIR Bank zusammenarbeitet.

Fonds und Konto von der Credit Suisse

Anders als die Mitbewerber will Finpension dabei ohne Banken- oder Versicherungspartner auskommen. Zwar ist ein solcher bei der Gründung einer 3a-Stiftung zwingend: Die Luzerner Privatbank Reichmuth & Co. hat sich aber nach dem Gründungsakt aus dem Unternehmen zurückgezogen. Für die Kontoverbindung ist derzeit die Credit Suisse zuständig, und die angebotenen Anlagestrategien werden mit institutionellen Indexfonds der Grossbank umgesetzt.

Derzeit verwaltet die Firma Vorsorgevermögen von gegen 2’000 Einzelpersonen von insgesamt 400 Millionen Franken; bereits nächstes Jahr hofft Finpension, ein Volumen von 1 Milliarde Franken zu erreichen.

Bestehender Kundenkreis als Basis

Finpension wurde von früheren Reichmuth-Bankern gegründet und spezialisierte sich auf Säule-1e-Lösungen in der Kadervorsorge. Ende 2017 wurde deren Angebot um die Stiftung Valuepension für Freizügigkeits-Gelder aus der Zweiten Säule ergänzt, die bei der Pensionierung verfügbar werden.

Der bestehende Kundenkreis, darunter öffentlich-rechtliche Institutionen wie das Kantonsspital Graubünden oder Konzerne wie der Flughafen-Retailer Gategroup, wird nun als Sprungbrett für den Vertrieb der neuen App genutzt.

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