Die Schweizer Kryptobank Sygnum braucht frisches Kapital und will dies möglicherweise durch einen Börsengang einholen. Den Grundstein dafür hat Sygnum gelegt.

Die Schweizer Kryptobank Sygnum hat ihre Aktien digitalisiert. Sie sei damit die erste Bank der Welt, welche ihre Akten auf Basis eines Distributed Ledger ausgebe, teilte Sygnum am Montag mit.

Sygnum habe so den Grundstein für einen möglichen Börsengang gelegt. Dieser würde rein digital stattfinden – mit der Ausgabe der tokenisierten Aktien. Mehrere Strategien würden derzeit in der Schweiz und in Singapur geprüft. Eine der Möglichkeiten sei auch eine Zweifachnotierung mit der SIX Digital Exchange (SDX), welche Sygnum zu ihren Ökosystempartnern zählt und der in Singapur ansässigen SBI Digital Asset Holdings, die wiederum in Partnerschaft mit der SDX steht.

Alternative Kapitalbeschaffung

Sygnum möchte das Eigenkapital aufstocken, um die Geschäftstätigkeit ausweiten zu können. Mit der eigenen Tokenisierungsplattform Desygnate kann Sygnum nun Unternehmen eine Alternative zur herkömmlichen Kapitalbeschaffung bieten. Ein Aktienbuch kann dank Blockchain automatisch aktualisiert werden, beispielsweise bei Kapitalerhöhungen oder Aktienübertragungen. Sygnum könne nun alle Transaktionen im Primär- und im Sekundärmarkt vollständig digital abwickeln.

Ausserdem entfalle die langwierige Fiat-Abwicklung bei Aktienüberträgen, was wiederum Gegenparteirisiken minimiere, so Sygnum. Auch der Verwaltungsaufwand bei der Übertragung von Aktien entfalle. Desygnate sei vollumfänglich kompatibel mit dem in der Schweiz im Februar 2021 in Kraft tretenden neuen DLT-Gesetz.

Anreizprogramm für Aktionäre

Die Tokenisierungsplattform will Sygnum neben dem eigenen Börsengang auch für weitere eigene Zwecke einsetzen. Eine Möglichkeit sei, ein Anreizprogramm für Aktionäre und Kunden mittels tokenisierter Mikroaktien zu schaffen. Dadurch liesse sich eine stärkere Kundenbindung erreichen. Und Aktionäre erhielten einen Anreiz, Sygnum neuen Investoren und Kunden weiterzuempfehlen.

Eine Ausgabe von tokenisierten Aktien plant auch der Zuger Broker Bitcoin Suisse. Das Unternehmen hat im August angekündigt, ein entsprechendes Security Token Offering für Anfang 2021 zu planen. Bitcoin Suisse bewirbt sich derzeit auch für eine Banklizenz, braucht aber gemäss eigenen Angaben nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde kein frisches Kapital.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel