Ein überraschend gutes Semesterergebnis 2020 und die planmässigen Vorarbeiten für eine Banklizenz beflügeln den Schweizer Krypto-Broker Bitcoin Suisse in zwei oder drei Jahren an die Börse zu gehen.

Das Schweizer Kryptounternehmen Bitcoin Suisse hat von Investoren 45 Millionen Franken an Kapital eingesammelt und sieht sich nun auf Kurs für die angestrebte Schweizer Banklizenz, wie Gründer und Verwaltungsrats-Präsident Niklas Nikolajsen am Donnerstag der Nachrichtenagentur «AWP» (Artikel kostenpflichtig) erklärte.

Anfang 2021 will Bitcoin Suisse zunächst ein sogenanntes «Security Token Offering» (STO) durchführen, erklärte Nikolajsen weiter. Dabei sollen Bitcoin Suisse-Aktien aus dem Eigenbesitz des Unternehmens auf die «Blockchain gebracht» werden. Zwar benötige das Unternehmen derzeit kein weiteres Kapital. Das Ziel sei aber zu demonstrieren, wie ein solches STO funktioniere, präzisierte Nikolajsen.

Keine unmittelbare Priorität mehr

Im Gegensatz zu diesen klaren Ansagen rückt der bislang zügig angestrebte Börsengang des Unternehmens etwas in den Hintergrund. Er habe keine «unmittelbare Priorität» mehr, erklärte Nikolajsen weiter. Laut derzeitiger «Arbeitsannahme» könnte ein Börsengang Ende 2022 oder Anfang 2023 erfolgen.

«Es gibt eine gute Chance, dass wir das erste kotierte Schweizer Krypto-Unternehmen sein werden. Das würde auch Sinn machen, weil wir auch die älteste Krypto-Gesellschaft sind», ergänzte Nikolajsen. Der Druck auf einen baldigen Börsengang sei vor allem von den Investoren bei Bitcoin Suisse gekommen, räumte der Präsident ein. Neben der Schweizer Banklizenz strebt Bitcoin Suisse eine solche im Fürstentum Liechtenstein an.

Gewinneinbruch 2019

Bitcoin Suisse, das eines der wenigen gewinnbringenden Unternehmen im «Crypto Valley» sein dürfte, hatte 2019 bei einem Ertrag von knapp 21 Millionen Franken einen Gewinn von 2,4 Millionen Franken erzielt, was allerdings unter den Werten von 2018 und dem bisherigen Rekordjahr 2017 lag. Im Jahr 2018 hatte die Firma bei einem Ertrag von 28,8 Millionen Franken einen Überschuss von 25,3 Millionen Franken erreicht. 

Der Trend habe seither aber gedreht, versichert Nikolajsen. Im laufenden Jahr erwarte Bitcoin Suisse wieder «einen höheren Gewinn bei einem deutlich höheren Umsatz».

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