Dating-Plattformbetreiber wie Tinder haben während der Coronakrise einen Boom erlebt. Nun wird auch in der realen Welt wieder sorgloser gedatet. Hier nun ein wichtiger Tipp fürs erste Treffen: haltet es kurz.
Endlich nicht nur ein «Match» auf einer der Dating-Apps, sondern auch ein echtes Date. Nun kommt die Frage: Restaurant oder Bar? Tagsüber oder abends? Aufgebrezelt oder casual? Was erwartet mich, was erwarte ich?
Das erste Date ist das schwierigste, man kennt sich noch nicht. Man weiss wenig oder nichts über Persönlichkeit, Vorlieben, Geschmack und No-Gos. Es kann grandios verlaufen, das erste Zusammentreffen einer gemeinsamen Zukunft werden – oder man langweilt sich gegenseitig zu Tode.
Noch schlimmer: man kann sich nach fünf Minuten nicht mehr «riechen», wartet aber immer noch auf den ersten Gang im teuren In-Lokal.
Ein «Screener-Date»
Amy Nobile, eine New Yorker Dating-Coach, rät darum Singles bei ihrem ersten Date: «Macht bloss nicht zu viel.» Dem Magazin «Businessinsider» sagte Nobile, die eine Mindestgebühr von 10'000 Dollar für ein viermonatiges Coaching verlangt, ein erstes Date sollte nicht länger als 30 Minuten dauern.
Sie nennt dies ein sogenanntes «Screener-Date» und empfiehlt es all ihren Kundinnen und Kunden, wenn sie eine bislang unbekannte Person treffen möchten. Ein «Screener-Date» ermöglicht ein Kennenlernen, ohne dass man Zeit und Energie investiert, was man dann bereuen könnte.
Als erstes ein Kompliment
«Anstatt den halben Nachmittag beim Coiffeur zu sitzen, um mit jemanden einen langen Samstagabend zu verbringen, den man noch nie getroffen hat, vermindern solche Mini-Dates den Einsatz. Man verschwendet keine Zeit und vermeidet mögliche Peinlichkeiten», so Nobile.
Für ihre 10’000-Dollar-Fee hat Nobile noch einige praktische Hinweise: Als erstes sollte man dem Date ein Kompliment machen, sagt sie, am ehesten über das Aussehen oder ein gut passendes Kleidungsstück. Damit, so die Dating-Expertin, schaffe man sogleich eine warme Atmosphäre.
Nie verlängern!
Auch wenn sich das erste Date interessant entwickle und man spüre, dass man mit der Person mehr Zeit verbringen möchte – Nobile rät von einer Verlängerung des 30-Minuten-Dates dringend ab. Stattdessen solle man das Date mit einer versehentlichen Berührung abschliessen, sagt sie. Man könne beiläufig den Arm oder das Knie berühren und dann sagen: «Oh, entschuldige, ich dachte, da ist was auf deinem Arm».
So eine Berührung, so Nobile, schaffe nicht jeder. Aber sie werde als Zeichen des Interesses an einem zweiten Date interpretiert.
Saftbar oder Tramstation
Die Frage nach dem geeigneten Ort für ein Mini-Erst-Date klärt Nobile auch: Kaffee, Coffee Shop oder Saft-Bar. An solchen Orten ist die Verweildauer meist deutlich kürzer als in Restaurants oder in Bars mit Alkoholausschank.
Erfahrene Tinder- und Dating-Profis wissen: Es geht auch kürzer als 30 Minuten. Als Treffpunkt wählt man beispielsweise eine Bus- oder eine Tramstation. Passt der «Match» aus der Tinder-App in der echten Welt dann gar nicht, kann man das Date schon nach 5 Minuten abbrechen und mit dem nächsten Tram oder Bus das Weite suchen.
