In welchen Metropolen fühlen sich Stadtbewohner besonders wohl? Mittelgrosse Städte wie Zürich zeichnen sich durch eine hohe Lebensqualität aus, wie eine Studie zeigt.

Keine Stadt ist perfekt, jede hat ihre Stärken und Schwächen. Die US-Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hat in einer Umfrage unter mehr als 50’000 Personen in 79 Städten weltweit untersucht, was Stadtbewohner zum Umzug und zum Bleiben bewegt.

London und New York führend

London und New York belegen in der Studie «Cities of Choice: Are People Happy Where They Live?» die Plätze eins und zwei der lebenswertesten Megastädte. Sie bestätigen damit ihre Spitzenpositionen aus dem Vorjahr. Als Megacity definiert BCG eine Metropole mit mehr als 10 Millionen Einwohnern. Den dritten Platz belegt das chinesische Wirtschaftszentrum Shanghai.

Die Studie teilt die Städte nach ihrem sozioökonomischen Profil in vier Gruppen ein. Um einen Spitzenplatz im BCG-Ranking zu erreichen, müssen die Städte in fünf Bereichen führend sein: wirtschaftliche Chancen, Lebensqualität, soziales Kapital, Interaktion mit den Behörden und Geschwindigkeit des Wandels.

Spitzenpositionen gefährdet?

London und New York führen das Ranking der Megastädte in den Bereichen wirtschaftliche Chancen, Lebensqualität, Sozialkapital und Interaktion mit den Behörden an.

Weniger gut schneiden die beiden wichtigsten Finanzzentren der Welt dagegen bei der Veränderungsgeschwindigkeit ab. Hier wurde bewertet, wie schnell die Einwohner das Gefühl haben, dass sich ihre Stadt ihren Bedürfnissen entsprechend verändert. Dies deutet laut BCG darauf hin, dass ihre Spitzenpositionen in den kommenden Jahren gefährdet sein könnten.

Gross ist nicht immer besser

In der zweiten Gruppe, den «Cruiser Weight Cities», zu denen Städte mit mehr als 3 Millionen Einwohnern zählen, liegt Washington vor Singapur und San Francisco. Bei den mittelgrossen Wohnstädten (Gruppe drei) mit weniger als 3 Millionen Einwohnern in Ländern mit überdurchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen ragen Kopenhagen, Wien und Amsterdam als besonders lebenswerte Zentren heraus.

Diese mittelgrossen Städte zeichnen sich vor allem durch eine hohe Lebensqualität aus. Als einzige Schweizer Stadt belegt Zürich den siebten Platz im Gesamtranking der mittelgrossen Städte. Generell schneiden die Städte der Gruppen zwei und drei bei Faktoren wie Sauberkeit, Einkommensgleichheit, Sicherheit und soziale Bindungen oft besser ab als die Megastädte.

Unter «Developing Cities» wiederum versteht BCG Grossstädte, die sich durch hohe Wachstumsraten, eine rasche Urbanisierung und ein hohes Veränderungstempo auszeichnen, aber eine geringere Lebensqualität aufweisen. Bangalore, Mumbai und Delhi führen diese Gruppe an.