Bald soll das von slowakischen Tüftlern entworfene Aeromobil auf den Markt kommen – für staugeplagte Banker mit dem entsprechendem Kleingeld eventuell eine valable Alternative.

Jeder hat schon mal davon geträumt, im eigenen Auto über die kilometerlange Blechkolonne hinweg zu schweben. Dieser Traum wird nun bald Wirklichkeit. Das zumindest verspricht das slowakische Ingenieurs-Unternehmen «Aeromobil».

Denn im kommenden Jahr soll ihr dritter Prototyp in Serienproduktion gehen, wie Juraj Vaculik, Mitgründer und CEO von Aeromobil mit Sitz in Bratislava, kürzlich verkündete.

Bis zu 700 Kilometer Reichweite

Der sechs Meter lange Zweisitzer soll auf der Strasse bis zu 160 Kilometer pro Stunde schnell sein und dabei etwa acht Liter Benzin schlucken. Nach rund 900 Kilometern ist der Tank leer.

Per Knopfdruck lassen sich die rund 8 Meter langen Flügel seitlich ausfahren. Einmal in der Luft, erreicht das einer Libelle nach empfundene Fluggerät einen Top Speed von 200 Kilometer pro Stunde. Die Maximalhöhe beträgt 3'000 Meter (siehe Video).

Die Reichweite beträgt eigenen Angaben zufolge 700 Kilometer – damit schafft man es von Zürich an die Côte d’Azur. Angetrieben wird das Hybrid-Fahrzeug von einem Propeller am Heck.

Pilotenschein nötig

Zum Starten benötigt das Aeromobil angeblich nur 50 Meter Anlauf, dazu reiche sogar eine Wiese. Zur Landung braucht der Pilot jedoch eine längere Landebahn.

Ohne entsprechenden Schein darf das unkonventionelle Gerät allerdings nicht geflogen werden. Der Käufer braucht laut dem Hersteller den Pilotenschein der Kategorie Light Sport Aircraft (LSA) und natürlich den klassischen Führerschein.

Und das nötige Kleingeld muss ebenfalls vorhanden sein. Aeromobil gibt als Preisrange mehrere Hunderttausend Euro an – dafür kriegt man aber ein Auto und ein Flugzeug zugleich.

Absturz wegen technischer Probleme

Die Entwicklung des Aeromobil begann bereits 1990 mit dem ersten Prototyp. In den Folgejahren folgten weitere Entwürfe bis 2014 das Aeromobil 3.0 aus der Produktionshalle rollte.

Allerdings: Letztes Jahr stützte ein ebensolcher Prototyp während eines Testflugs ab, wegen technischer Probleme, erklärte die Firma damals. Der Firmengründen und Chefdesigner Stefan Klein konnte sich per Fallschirm retten und blieb unverletzt.

Konkurrenz aus den USA

Der Traum vom fliegenden Auto haben drei amerikanische Piloten bereits 2009 realisiert. Das Flugauto mit dem Namen «Transition» blieb bislang aber erfolglos. Grund dafür war die Notwendigkeit einer 800 Meter langen Start- und Landebahn, die den «Transition» unweigerlich an Sportflughäfen bindet.

Deshalb will das Unternehmen nun das erste in Serie produzierte Flugauto entwickeln, das senkrecht starten kann.