Ein Marilyn-Monroe-Werk von Pop-Art-Künstler Andy Warhol kommt im Mai bei Christie's unter den Hammer. Das Auktionshaus rechnet beim Verkauf mit einem Weltrekord – das Geld fliesst in die Schweiz.

Marilyn Monroe ist für viele die Pop-Ikone des 20. Jahrhunderts schlechthin. Dies nicht zuletzt dank den Bildern des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol, der mit seinen Siebdrucken die Hollywood-Schauspielerin in den Status einer Glamour-Göttin erhoben hat.

Mythos, Legende, Ikone: das Kunstprojekt «Marilyn» fasziniert – so stark, dass das Auktionshaus Christie's beim Verkauf eines Marilyn-Monroe-Gemäldes von Andy Warhol einen neuen Rekord für Kunst des 20. Jahrhunderts erwartet.

Verkaufserlös fliesst nach Zürich

Der 1964 entstandene Siebdruck «Shot Sage Blue Marilyn» soll im Mai versteigert werden. Es ist eines der berühmtesten Marilyn-Werke. Christie’s schätzt, dass der Verkauf mindestens 200 Millionen Dollar einbringen könnte.

Von dieser Monroe-Serie gibt es fünf ähnliche Versionen, jede in einer anderen Farbe. 1998 hatte Konkurrent Sotheby's den orangefarbenen Marilyn-Siebdruck für 17 Millionen Dollar versteigert.

Christie’s verkauft «Shot Sage Blue Marilyn» im Auftrag der Thomas und Doris Ammann Stiftung, die in Zürich ihren Sitz hat. Der gesamte Verkaufserlös kommt der Stiftung zugute. Sie setzt sich für die Verbesserung des Lebens von Kindern auf der ganzen Welt ein.

Teurer als Picasso

Das bislang teuerste bei einer Auktion verkaufte Kunstwerk des 20. Jahrhunderts ist Picassos «Die Frauen von Algier». Inklusive aller Gebühren wurde es 2015 für den Gesamtpreis von 179,4 Millionen Dollar versteigert. Der aktuelle Auktions-Rekord für den Verkauf eines Warhol-Werks liegt derweil bei rund 105,4 Millionen Dollar. Er wurde vor neun Jahr aufgestellt, als Sotheby’s das 1963 entstandene Werk «Silver Car Crash (Double Disaster)» unter den Hammer brachte.

Das teuerste Kunstwerk, das jemals versteigert wurde, ist «Salvator Mundi» von Leonardo da Vinci. Es wurde 2017 für über 450 Millionen bei Christie’s verkauft. Um das Gemälde hat sich der Oligarch Dmitry Rybolovlev einen wüsten Rechtsstreit mit dem Westschweizer Kunsthändler Yves Bouvier geliefert, wie auch finews.ch berichtete.

Auktionen für russische Kunst abgesagt

In den vergangenen Jahren haben vor allem auch Russlands Superreiche den globalen Kunstmarkt geprägt. Die Auktionshäuser Christie's, Sotheby's und Bonhams sagten als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine vor kurzem ihre für Juni geplanten Verkäufe russischer Kunst in London ab. Die Büros der Auktionshäuser in Moskau sind bis auf weiteres geschlossen.