«Was jetzt wirklich zählt»: Tilmann Galler im Marktcheck
Wohin entwickeln sich die Märkte? Tilmann Galler, Globaler Marktstratege von J.P. Morgan Asset Management, wagt den Blick in die Glaskugel.
Das Fazit: Galler sieht die Weltwirtschaft trotz Turbulenzen erstaunlich resilient. Die USA hätten ein starkes drittes Quartal hingelegt, Europa bewege sich stabil – wenn auch ohne echten Wachstumsschub.
Für 2026 rechnet er mit einer Wiederbeschleunigung, vorausgesetzt, der aktuelle Mix aus geldpolitischer Lockerung und fiskalischen Impulsen greift. Ob Deutschlands neue Investitionsprogramme und gelockerte Schuldenbremse aber schnell genug wirken, bleibt für ihn offen: Entscheidend sei, wie zielgerichtet die Mittel in Infrastruktur, Energie, Transport und Digitalisierung fliessen.
Mit Blick nach Frankreich dominieren für Galler politische Unsicherheit und ein zunehmend ungeduldiger Anleihenmarkt, der Reformdruck erzeugt: Dass französische Staatsanleihen inzwischen höher rentieren als griechische, sei ein Warnsignal. Optimistischer zeigt er sich für die Schweiz, nicht zuletzt dank der aufgegleisten Lösung im Zollstreit.
Galler nimmt auch Stellung zum Trendthema Private Markets. Für den Finanzexperten ist der Boom mehr als ein Hype: Alternative Anlagen bieten Diversifikation und wichtigen Inflationsschutz in einer zunehmend von Industriepolitik und ökonomischem Nationalismus geprägten Welt. Gleichzeitig warnt er vor einem Qualitätsproblem auf der Angebotsseite: Illiquidität müsse sauber gemanagt und Anlegern transparent vermittelt werden – sonst drohten Enttäuschungen und Marktverwerfungen.
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