Dominik G. Reiner: «Für die Rolex Oyster habe ich vier Jahre lang gespart»
Im finews.privé geben interessante Persönlichkeiten aus der Finanzwirtschaft und darüber hinaus jeden Mittwoch Auskunft über ihre ganz persönlichen Vorlieben.
Was tun Sie morgens als Erstes?
Mein Morgen beginnt ganz entspannt mit einem Kaffee im Pyjama, gemeinsam mit meiner Familie. Da die Kinder früh aus dem Haus gehen, geniessen wir diese Momente besonders.
Was ist das Beste an Ihrem Beruf?
Das ist zweifellos der tägliche Kontakt mit so vielen unterschiedlichen Menschen. Die Interaktion, das Kennenlernen und die Zusammenarbeit sind unglaublich bereichernd für mich und machen jeden Tag produktiv.
Ein Moment, der Ihr Leben veränderte?
Ein unvergesslicher Moment war, als ich als junger Bankettmanager im 2005 im Mandarin Oriental Hyde Park, London den 80. Geburtstag von Lady Thatcher ausrichten durfte. Die Begegnungen mit Queen Elizabeth II., sowie zahlreichen weiteren Staatsoberhäuptern waren eindrucksvoll und prägend.
Welche Autos besitzen Sie? Welches ist Ihr Liebstes?
Ich besitze kein eigenes Auto. Mein Geschäftswagen ist ein SUV bayerischer Herkunft, mit dem ich gerne meine Heimat besuche und zum Skifahren fahre. Mein Traumauto wäre ein Sportwagen aus Zuffenhausen oder Maranello.
Welchen Rat würden Sie Ihrem 20-jährigen Selbst geben?
Ich würde meinem 20-jährigen Selbst raten, Zeit für sich selbst, die Familie und Freunde zu nehmen. Als junger Hotelier kann der Fokus einseitig sein und ich habe erkannt, dass ich das Wesentliche aus Zeit mit meinen Liebsten schöpfe und eine gute Work-Life-Balance mit Sicherheit zu einer erfolgreichen Karriere führt.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Besonders stolz bin ich darauf, dass wir es nach der Renovierung geschafft haben, das Mandarin Oriental Savoy, Zurich für die Zürcher und Zürcherinnen neu zu definieren. Dabei haben wir nicht nur die Historie des ältesten Grand Hotels der Stadt in ein modernes Hotel transformiert, sondern auch die einzigartige Verbindung zwischen der Schweizer Gastfreundschaft und dem fast 150-jährigen asiatischen Erbe unserer Hotelgruppe zum Ausdruck gebracht.
Was war Ihre grösste Niederlage?
Als Bayern München 2012 im eigenen Stadion, der Allianz Arena, gegen FC Chelsea im Champions-League-Finale verlor: Ich hatte seit meinem 12. Lebensjahr eine Saisonkarte. Zu allem Überfluss wohnte die Mannschaft des FC Chelsea im Mandarin Oriental, Munich. Bis in die frühen Morgenstunden feierten sie ihren Sieg ausgelassen am Pool und auf der Dachterrasse. Da die Nacht feuchtfröhlich wurde, halfen alle Kolleginnen und Kollegen mit, unsere Champagnerreserven bei umliegenden Hotels aufzustocken, so gross war der Bedarf.
Was ist Ihr Lieblingswein?
Ich habe mehrere Lieblingsweine: Bisher trank ich österreichischen grünen Veltliner und einen Südtiroler Pinot Grigio. Neuerdings habe ich jedoch einen neuen Lieblingswein: Pinot Noir der Gebrüder Kümin vom Zürichsee, der regelmässig in meinem Kühlschrank steht. Ausserdem habe ich kürzlich im «Portofino» von Michel Peclard in Thalwil auch den Diederik Weingut Blanc du Village 2023 aus Küsnacht für mich entdeckt.
Arbeiten Sie aktuell an einem Projekt?
Aktuell arbeiten wir an mehreren spannenden Projekten: Unsere Dachterrasse «1838» erhält einen umfassenden Refresher, um sie noch gemütlicher zu gestalten. Zudem wird unsere Savoy Terrasse auf dem Züghusplatz im Frühling komplett neu gestaltet. Ein weiteres Highlight ist die mit Spannung erwartete Eröffnung des Mandarin Oriental, Vienna, die diesen Sommer stattfinden wird und welche ich mit Stolz begleite.
Was ist Ihnen momentan am wichtigsten?
Aktuell sind mir das Zusammenwachsen unseres Teams, die Zufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen und die Positionierung des Mandarin Oriental Savoy als bevorzugter Arbeitgeber am wichtigsten. Auch freut es mich, dass sich meine Familie in Oberrieden sehr wohlfühlt und die Kinder glücklicher sind als zuvor in Grossstädten wie Berlin oder Boston. Im Sommer verbringen wir viel Zeit gemeinsam in der Badi.
Was wäre die grösste Überraschung für jemanden, der Ihren Job einen Tag lang übernehmen müsste?
Die grösste Überraschung wäre die enorme Dynamik. Mein Büro ist wie ein Bahnhof, ständig gehen Leute ein und aus, und es gibt viele Telefonate. Meine Hauptaufgabe ist es, meinen Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Obwohl wir im Hotel grossartige Restaurants haben, inklusive Michelin-Stern, bleibt oft keine Zeit zum Essen.
Welches ist Ihr persönlicher Antrieb?
Mein persönlicher Antrieb ist, dass unser Hotel ein Treffpunkt für die Gesellschaft wird und ich mich selbst mehr in der Schweiz verwurzeln und ihre Schönheit und Vielfalt erkunden kann.
Wovor fürchten Sie sich?
Ich hoffe auf eine weiterhin florierende Weltwirtschaft, frei von grösseren Krisen, die uns beeinträchtigen könnten. Die Pandemie, von der sich unsere Branche nur langsam erholt hat, bleibt dabei eine deutliche Erinnerung.
Ihre Lieblingsuhrenmarke?
Meine Lieblingsuhrenmarke ist Rolex. Ich habe vier Jahre lang in London gespart, von meiner Zeit als Management Trainee bis zum Restaurantleiter im Mandarin Oriental Hyde Park, um mir 2007 meine Rolex Oyster kaufen zu können.
Was schätzen Ihre Mitarbeitenden am meisten an Ihnen?
Ich denke, meine Mitarbeitenden schätzen an mir, dass ich nahbar bin und offene, ehrliche Gespräche auf Augenhöhe führe.
Ihr bestes Investment?
Hoffentlich bald ein Sportwagen aus Zuffenhausen oder Maranello!
Dominik Georg Reiner ist Hoteldirektor vom Mandarin Oriental Savoy in Zürich. Er studierte internationales Tourismus- und Hotelmanagement an der International School of Management in Dortmund, an der Hawaii Pacific University in Honolulu und in Neuseeland.