Weiterbildung in der Bankenbranche: stark, eigenständig und zukunftsorientiert

Die Schweizer Bankenbranche zeigt eindrücklich, wie gut ein Weiterbildungsmarkt funktioniert, wenn er von den beteiligten Bildungsakteuren selbst getragen wird und auf eine zentrale Steuerung durch den Branchenverband verzichtet. Die jüngste Branchenbefragung von Swiss Banking bestätigt dies. Das bestehende Weiterbildungsangebot im Bereich Banking & Finance der Schweizer Bildungseinrichtungen erfreut sich bei den Banken grosser Zufriedenheit. Es bietet eine grosse Vielfalt an Ausbildungen und Kursen mit hoher Relevanz für die Finanzinstitute sowie eine beispielhafte Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungswegen. Die Banken investieren weiterhin gezielt und umfassend in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

Individuelle Weiterbildungsstrategien 

Die Weiterbildungsinstitute bieten eine breite Palette etablierter Bildungsformate an, darunter Certificate of Advanced Studies (CAS), Master of Advanced Studies (MAS) oder Fachhochschulstudiengänge. Dabei legen sie besonderen Wert auf Qualität und Praxisnähe.

«Die Zeiten zentral gesteuerter Weiterbildungsangebote sind vorbei – eine positive Entwicklung.»

Zahlreiche Banken haben in Zusammenarbeit mit externen Partnern eigene Inhouse-Programme entwickelt, die exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die Zeiten zentral gesteuerter Weiterbildungsangebote durch Swiss Banking sind vorbei – eine positive Entwicklung angesichts der aktuellen Dynamik im Weiterbildungsmarkt.

In der Grundbildung stellt sich die Situation aufgrund gesetzlicher Vorgaben und der einheitlichen Behandlung der rund 250 Lehrberufe anders dar: Swiss Banking trägt die Gesamtverantwortung für die Ausbildung zur Kauffrau beziehungsweise zum Kaufmann EFZ in der Branche Bank und übernimmt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der branchenspezifischen Rahmenbedingungen. Auch das Ausbildungsprogramm «Berufseinstieg nach Matura», das einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung junger Talente leistet, liegt in der Zuständigkeit des Branchenverbandes.

Nachfrage nach Bildungsgängen an Fachhochschulen gestiegen

Die Nachfrage nach dem Bildungsweg zur/zum Dipl. Bankwirtschafter/in HF ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, da sich die Bildungspräferenzen verändert haben. Die Einstellung der Höheren Fachschule Banking & Finance (HFBF) zum Jahresende 2026 ist deshalb eine logische Konsequenz. 

«Die Banken sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.»

Gleichzeitig ist die Zahl der Banklernenden mit Berufsmaturität stetig gestiegen. Mit diesem Abschluss erhalten die Nachwuchskräfte direkten Zugang zu Fachhochschulen – eine Möglichkeit, die zunehmend genutzt wird und zu einer höheren Nachfrage nach diesem Bildungsweg geführt hat. Die Banken haben diese Entwicklung frühzeitig erkannt und ihre Ausbildungsstrategien entsprechend angepasst. Das Ende der HFBF wird daher nicht als Verlust gesehen, sondern als Zeichen der Entwicklung.

Zukunftskompetenzen als integraler Bestandteil der Weiterbildung

Die Banken sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Mit Micro-Credentials, modularen Lernpfaden sowie Programmen zu Digitaler Ethik oder Data Literacy wurden zentrale Bedürfnisse der Banken aufgegriffen und in die Angebotsportfolios verschiedener Bildungsorganisationen integriert. Auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz ist für die Banken längst kein abstraktes Thema mehr, sondern ein konkreter Weiterbildungsbedarf.

Auf dem Weiterbildungsmarkt finden sich daher zunehmend Angebote für Mitarbeitende aus dem Finanzsektor, wie zum Beispiel ein CAS «Future Banking & Digital Transformation» oder ein CAS «Banking Business Transformation». Diese Programme greifen die sich verändernden Geschäftsmodelle, neue Technologien und die sich wandelnden Kundenbedürfnisse auf. 

Swiss Banking als Impulsgeberin 

Die Bildungslandschaft der Bankenbranche muss sich angesichts der digitalen Transformation und zunehmender regulatorischer Anforderungen kontinuierlich weiterentwickeln. Für die Zukunft der Branche sind praxisnahe Ausbildungen, laufende Weiterbildungen und gezielte Kompetenzförderung entscheidend. 

Swiss Banking übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Einerseits vermittelt sie mit Webinaren und Seminaren der Swiss Banking Academy aktuelles Wissen zu regulatorischen Entwicklungen und Branchentrends – kompakt, praxisnah und verständlich aufbereitet. Ideal für Fach- und Führungskräfte, die sich effizient und zielgerichtet weiterbilden möchten.

Andererseits setzt Swiss Banking als Branchenverband gezielt Impulse, stärkt die Qualität der bankfachlichen Bildung und fördert den Austausch zwischen Bildungsinstitutionen und Banken. Im heutigen dynamischen Umfeld sind alle Akteure – Banken, Bildungsanbieter, Verbände und Politik – gefordert, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam die Weichen für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft zu stellen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Schweizer Banken auch künftig über hervorragend ausgebildete Fachkräfte verfügen, die den Wandel aktiv mitgestalten.