Saxo bricht seine Rekorde erneut

Die Entwicklung ist durchaus bemerkenswert: Noch vor sechs Jahren zählte die Saxo Bank weltweit gut 200'000 Kunden und flog damit unter dem Radar. Heute zählt die Digitalbank 1,4 Millionen Kunden, wie CEO Stanislav Kostyukhin am Mittwoch an einem Medientermin in Zürich verkündete. Dabei schwang auch ein wenig Stolz mit. Nicht ganz zu Unrecht. 

Im Oktober 2023 übernahm Kostyukhin die Leitung des Schweizer Ablegers des dänischen Instituts. Zusammen mit COO Oliver Buomberger tritt das Unternehmen seither mit viel mehr Selbstbewusstsein und hohen Ambitionen auf: Saxo will in der Schweiz zur führenden Digitalbank werden. 

Ein wichtiges Stück des Weges ist zurückgelegt: «Wir sind definitiv kein Nischenplayer mehr», betonte Kostyukhin. Nicht nur die Anzahl Kunden vermochte die Digitalbank seit 2024 jährlich zu verdoppeln (2024: +100 Prozent; 2025: +140 Prozent), auch der Umsatz weise ein vergleichbares Wachstum auf; konkrete Zahlen wurden allerdings nicht genannt. 

3a-Lösung für 2026 angekündigt 

Der Erfolg kommt nicht ganz von ungefähr: Saxo schraubt immer wieder an den Gebühren; im Januar 2024 wurden sie um bis zu 95 Prozent gesenkt, die Plattform ist deutlich benutzerfreundlicher geworden, das Angebot deutlich breiter (Autoinvest, Securities Lending). 

Auf dieser Klaviatur will das Duo Kostyukhin/Buomberger weiter spielen. Aus gutem Grund: Der Markt für Digitalbanken ist hart umkämpft. Wer erfolgreich bleiben will, muss die Kunden immer wieder mit Neuerungen bei Laune halten. Aus diesem Grund kündigt Saxo für 2026 eine 3a-Lösung an, die Einführung von «Thematic Investing» sowie ein Experience Uplift: Die Plattform soll noch schlanker, einfacher werden. 

Warten auf grünes Licht

Die grösste Herausforderung wartet für die Digitalbank aber auf einem ganz anderen Feld: Im Frühling 2025 kündigte J. Safra Sarasin an, die Mehrheit an der Saxo Bank zu übernehmen. Hier die junge, von Selbstbewusstsein strotzende Digitalbank, dort die zurückhaltende Privatbank – diese beiden Kulturen miteinander zu verschmelzen, wird keine leichte Aufgabe. Kostyukhin sieht vor allem neue Möglichkeiten, etwa im Asset Management, einem Bereich, in dem Saxo bislang nicht tätig ist.

Wann der Deal vollzogen wird, steht noch nicht fest. Die behördliche Genehmigung steht noch aus, wie am Mittwoch erklärt wurde.