Die Politik ist wenig begeistert von den Fusionsplänen der beiden Berner Finanzhäuser. Sie will die Berner KB lieber klein und übersichtlich halten.

In der Immobilienkrise der neunziger Jahre musste der Kanton Bern der Berner Kantonalbank (BEKB) mit 1,5 Milliarden Franken unter die Arme greifen, um das Staatsinstitut vor dem Kollaps zu bewahren. Seither hat die BEKB überaus positiv gewirtschaftet und sich entsprechend auch nie mehr übernommen.

Das könnte sich jetzt ändern. Denn seit einigen Tagen ist bekannt, dass die BEKB einen Schulterschluss mit der Regionalbanken-Gruppe Valiant evaluiert. Dagegen stemmt sich nun offenbar die Politik.

«Eine Übernahme der Valiant würde die Solidität der BEKB gefährden», sagte Margrit Kiener Nellen, Berner SP-Nationalrätin und langjährige Grossrätin, gegenüber der «Sonntagszeitung» (Artikel nicht online verfügbar). Eine Fusion der beiden Banken würde zudem den Kanton Bern belasten.

Kanton überfordert

Heute weist die Valiant einen Börsenwert von 1,56 Milliarden Franken auf. Bei einer Übernahme durch die BEKB käme eine Prämie im dreistelligen Millionenbereich dazu. Ohne Kapitalerhöhung könnte das Staatsinstitut eine solche Transaktion allerdings kaum stemmen, stellt die Zeitung fest. Doch da müsste der Kanton mitziehen.

Aber: «Die finanzielle Lage des Kantons lässt dies nicht zu», sagt Jürg Iseli, Präsident der Finanzkommission des Grossen Rates.

«Hunderte von Jobs gefährdet»

Eine BEKB-Valiant-Fusion würde zudem eine Konsolidierung der Filialen der beiden Banken nach sich ziehen. Damit würden Stellen gestrichen werden. Die «Sonntagszeitung» sieht gar «Hunderte von Jobs» gefährdet.

Der Regierungsrat des Kantons Bern hat die Fusionspläne bisher noch nicht offiziell kommentiert.

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