Ein leitender Ökonom der Schweizer Grossbank erklärt, wieso Europa die Schuldenkrise bald hinter sich gelassen hat und in den Krisenländern die Rezession bald vorüber ist.

Es gibt noch Gründe für Optimismus in der Eurozone. Dieser Meinung ist Neal Soss, Chefökonom von Credit Suisse Investment Banking. Es gebe drei Grundlagen, die zu einem Aufschwung Europas beitragen würden, sagt Soss im Interview mit dem Credit-Suisse-Onlinemagazin «The Financialist».

Erstens: Weniger Austerität

Der selbst auferlegte Sparhaushalt vieler europäischer Staaten habe das Wachstum gehemmt. Die neue politische Führung in Europa, beispielsweise mit François Hollande in Frankreich, sei viel kulanter und setze die Budgetgrenzen nicht so tief. «Daraus resultiert, dass der Bremseffekt der Sparpolitik nicht so stark ausfällt», folgert Soss.

Zweitens: Neue Stabilität des Euro

Weiter habe die Europäische Zentralbank (EZB) stark dazu beigetragen, dass die Stabilität des Euros gewährleistet sei. In den Jahren 2011 und 2012 habe diese Stabilität gefehlt und sei aber durch die Signale der EZB wiederhergestellt worden.

Drittens: Neue Stärke der Peripheriestaaten

Als weiteren Grund für Optimismus nennt Soss die gesamtwirtschaftliche Lage der Peripheriestaaten, allen voran Spanien. Unter anderem dank der Rezession haben die Importe und damit auch die Importkosten dieser Länder abgenommen, was wiederum dazu geführt hat, dass sie nun über eine ausgeglichene Handelsbilanz verfügen oder gar zu Exportländern geworden seien, sagt Soss.

«Dies bringt sie [die Peripheriestaaten] in eine viel bessere Position, um möglicherweise gegen Ende Jahr wieder ein Wachstum zu erzielen», schliesst Soss in «The Financialist».