Die Fehlspekulationen des damaligen UBS-Händlers Kweku Adoboli lösten 2012 bei der Schweizer Grossbank eine Krise aus. Ein Buch rollt die Ereignisse nochmals auf. Der Autor stellt wichtige Fragen.

Am 20. November 2012 wurde Kweku Adoboli wegen Betrug und Missbrauchs einer Vertrauensposition zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Hinter Gitter stellte sich der ehemalige UBS-Händler den Fragen des Autors Sebastian Borger.

Aus dem Gespräch ist nun das Werk «Verzockt» entstanden, das dieser Tage veröffentlicht wurde. «Mich hat an Adoboli von Anfang an vor allem interessiert, was dieser Fall über seine Branche und unsere Gesellschaft aussagt», erklärt Borger die Fragestellung des Buches gegenüber der «Berner Zeitung».

Psyche der Investmentbanker

Für Adoboli scheint das Gefängnis eine Art Befreiung zu sein. «Wenn all dies nicht passiert wäre, würde ich vermutlich immer noch 18-Stunden-Tage als Gefangener der globalen Kapitalmärkte arbeiten», sagte Adoboli zu Borger.

Kweku Adoboli ist für Borger eine Art Stereotyp-Investmentbanker, der das Denken und die Psychologie der Branche repräsentiert. Für Borger ähneln viele Spekulationen von Bankern mit Finanzderivaten ohnehin dem Glücksspiel.

Gier der Investmentbanker

Mit der Gier der Investmentbankern setzt sich auch ein Beitrag in der deutschen Tageszeitung «Die Welt» auseinander – ebenfalls aus der Feder von Sebastian Borger.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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