Wenn es Fairness gegenüber Homosexuellen geht, sind die Schweizer Banken auffällig fortschrittlich. Neustes Beispiel: Die Credit Suisse lanciert den «LGBT Equality Index».

Der neue kapitalgewichtetete Aktienindex bildet die Performance von US-Unternehmen ab, die bekannt dafür sind, Mitglieder der LGBT-Gemeinde zu unterstützen und diese gleichzustellen. LGBT steht dabei für lesbisch, schwul respektive gay, bisexuell und transgender.

Entstanden ist der Index aufgrund von Gesprächen, die Bank mit LGBT Capital geführt habe, wie die Credit Suisse mitteilt. LGBT Capital ist ein führender Asset Manager und Unternehmensberater im Umfeld von Investitionen, die in einem sozialverantwortungsvollen Kontext zu LGBT-Aktivitäten stehen.

Portfolio nur für US-Bürger

Der Indexberechnung basiert bis zu 80 Punkten auf dem Human Rights Campaign's Corporate Equality Index (CEI). Dieser ist gemäss der Credit Suisse der nationale Benchmark bezüglich Politik und Praktiken von Unternehmen gegenüber LGBT-Mitarbeitenden.

Gleichzeitig lanciert die Credit Suisse ein zu diesem Index assoziiertes Portfolio unter dem Namen LGBT Equality Portfolio. Dieses ist ausschliesslich Kunden des Private Banking USA vorenthalten. Es sei derzeit das einzige Investment-Instrument auf diesen Index und enthalte Blue-chip-Unternehmen mit einer progressiven LGBT-Politik und einem starken Wertschöpfungs-Potenzial.

Tolerante Finanzbranche

Der Schritt der Credit Suisse ist wohl kein Zufall. Die Human Rights Campaign untersuchte im November, wie Firmen ihre LGBT-Angestellten behandeln. Dabei erhielt die Finanzbranche allgemein hohe Noten – mit 32 Firmen holten dort die zweitmeisten Arbeitgeber aller Branchen die höchste Werte in Sachen Gleichberechtigung. Nur bei den Juristen sah es noch besser aus.

Und dabei errangen sowohl UBS als auch Credit Suisse die Auszeichnung der Human Rights Campaign als «Best Place to Work». Für die UBS war es bereits das achte Mal in elf Jahren, dass sie die Auszeichnung holen konnte.

Gay-Banking-Vorreiter UBS und CS

Die Schweizer Banken machten übrigens auch schon auf dem Finanzplatz London von sich reden, weil sie Pioniere waren in der Entwicklung von Gay-Banking-Angeboten. Der britische Kundenberater Toby Connelly entwickelte ab 2008 für die Credit Suisse Angebote, die zum Lebensstil und den rechtlichen Rahmenbedingungen eines homosexuellen Publikums passen – bis er dann im August 2011 von der UBS engagiert wurde.

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