Die Genfer Privatbank Pictet will nicht via Übernahmen wachsen. Sie glaubt, wenn sie das richtig mache, folge das Wachstum automatisch.

«Wachstum ist nicht unser vordringlichstes Ziel», sagt Bertrand Demole (Bild) in einem Interview mit der «Jerusalem Post». Selbstverständlich investiere die Bank in ihr Geschäft und entwickle es zum Nutzen der Kunden weiter. «Aber wenn wir das richtig machen, dann wird das Wachstum automatisch folgen», ist der Partner des Genfer Geldhauses Pictet überzeugt.

Die Bank habe sich einem organischen Wachstum verpflichtet und habe in ihrer Geschichte noch nie eine Übernahme oder einen Zusammenschluss getätigt.

Kundenvermögen gesteigert

Zur Geschäftsentwicklung meint Demole, der einer von insgesamt acht Partnern der Bank ist: «Wir sind sehr glücklich mit den Fortschritten, die wir in diesem Jahr gemacht haben». Als er 2011 Partner geworden sei, habe das Institut Kundenvermögen von 359 Millirden Dollar unter Verwaltung gehabt. Ende September 2013 hätten sich die Depots auf 433 Milliarden Dollar belaufen.

Die Zahl der Angestellten weltweit sei im selben Zeitraum von 3'200 auf über 3'400 Beschäftigte gestiegen, und das Institut habe vier neue Niederlassungen eröffnet, eine davon in Tel Aviv.

Wichtiges US-Geschäft

Wem es gelinge, sich rasch auf die verändernden Verhältnisse einzustellen, dem sei auch in Zukunft Erfolg beschieden, führte Demole weiter aus. Als Beispiel dafür, wie Pictet auf den Wandel reagiert, nennt er die Gründung von Pictet North America Advisors im Jahr 2006.

Damit habe die Bank bereits frühzeitig auf die spezifischen Bedürfnisse der amerikanischen Kunden reagiert. Heute verwalte diese Einheit knapp 3,6 Milliarden Dollar, so Demole.

Normalisierungsprozess im Markt

Zur Marktsituation sagt Demol, er glaube, dass die Weltwirtschaft durch einen Normalisierungsprozess gehe, dessen Auswirkungen sich in den einzelnen Anlageklassen bemerkbar machten. «Es begann mit Gold, breitete sich dann in den Aktienmärkten der entwickelten Welt aus und habe nun den Obligationen- und den Währungsmarkt erreicht».

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