Der Ex-Credit-Suisse-Banker und Ex-Winterthur-CEO Leonhard Fischer verhandelt als Chef der Beteiligungsfirma RHJ mit GM über die Zukunft von Opel.

Ein in der Schweizer Finanbranche bestens bekannter Banker macht wieder von sich reden. Der 45-jährige Deutsche Leonhard «Lenny» Fischer schaffte bei der Winterthur-Versicherung zwischen 2003 und 2006 den Turnaround, bevor das CS-Unternehmen dann an die französische Assekuranz-Gruppe Axa verkauft wurde. Fischer sass auch in der Konzernleitung der Credit Suisse.

Nach diversen Personalrochaden und einer kurzzeitigen Beförderung nach London nahm Leonhard Fischer aber schliesslich den Hut, weil er sich innerhalb der Credit Suisse übergangen fühlte. So wechselte er 2007 zur belgischen Beteiligungsgesellschaft RHJ International, die inzwischen auch ein Büro in Zürich hat. Seit Januar 2009 amtet Fischer als CEO der Firma.

Verhandlungen in fortgeschrittenem Stadium

Heute Montag nun bestätigte das Unternehmen in Brüssel, dass es sich mit General Motors in Verhandlungen über eine Übernahme des Autoherstellers Opel befinde. «Diese Verhandlungen laufen seit einigen Wochen und befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium»“, liess die Beteiligungsgesellschaft verlauten.

RHJ-CEO Leonhardt Fischer wolle dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna Opel in letzter Minute wegschnappen, berichtete die Zeitung «Bild am Sonntag» am letzten Wochenende. Auch Magna wollte ursprünglich in dieser Woche einen Vorvertrag für den Erwerb des Europageschäfts von GM vorlegen, zu dem Opel gehört. Doch laut Medienberichten vom Samstag ist dieser Zeitplan ins Wanken geraten.

Fischer als Retter der deutschen Standorte?

GM-Chef Fritz Henderson hatte am Freitag bestätigt, dass es mit den Interessenten Magna, RHJ und BAIC Verhandlungen gibt. Mit einem Abschluss sei noch im Juli zu rechnen, sagte Henderson.

Laut «Bild am Sonntag» hat RHJ ihr ursprüngliches Angebot für Opel in einem wichtigen Punkt nachgebessert: Alle deutschen Standorte sollen demnach erhalten bleiben, auch das Werk in Bochum, da es zur Identität der Marke gehöre. Die langfristige Sicherung des Standortes ergebe sich daraus, dass der neue Opel Zafira in Bochum gefertigt werden soll.

 

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