Es gibt viele Rezepte, wie das Private Banking auf die steigenden Ansprüche der Kunden reagieren soll. Für die Beratungsfirma Booz stehen dabei die digitalen Känäle zuvorderst.

Zwei Entwicklungen sind derzeit auszumachen, welche die Private-Banking-Branche nachhaltig verändern werden – das befindet zumindest der «Global Wealth Management Outlook 2014-15» von der Beratungsfirma Booz & Company. Und er meint zum einen neue Vorschriften wie Fatca, MiFID II oder die von der Branche erwartete Forderung der OECD nach voller Steuertransparenz.

Vor allem aber sind es die steigenden Bedürfnisse der Kunden. Diese wollen jederzeit und über verschiedene Kanäle Zugang zu Informationen haben; sie wollen beraten sein, Angebote bekommen oder Entscheidungen treffen können.

Rückbesinnung auf den Kunden

Wer deshalb im Private Banking in Zukunft eine führende Rolle spielen wolle, müsse «über gut ausgebaute digitale Kanäle verfügen», sagt Johannes Bussmann, Co-Autor und Finanzexperte bei Booz. Die digitalen Fähigkeiten einer Bank würden eine entscheidende Rolle als Differenzierungsmerkmal in einem Markt spielen, der sich auf die Kundenbeziehung zurückbesinnen werde.

Daneben gelte es, sich auf seine Stärken zu konzentrieren, den Kunden einen klaren Mehrwert zu bieten und die Kosten im Griff zu behalten. Vor diesem Hintergrund leiten die Autoren vier Handlungsschwerpunkte für die Branche ab:

  • Portfolio bereinigen und auf eigene Stärken fokussieren: Banken können den Kunden künftig nicht mehr überall alles anbieten. Um Skaleneffekte zu erzielen, sollten sich Vermögensverwalter stärker auf die Märkte konzentrieren, in denen sie einen Wettbewerbsvorteil haben.
  • Angebot anpassen: Dieses muss an die neuen regulatorischen Anforderungen und an die geänderten Kundenbedürfnissen angepasst werden.
  • Digitale Fähigkeiten ausbauen: Individualisierung bei gleichzeitiger Industrialisierung, personalisierte Informationen, hohe Servicequalität und Effizienz - für vieles bilden die digitalen Fähigkeiten heute eine grundlegende Voraussetzung.     
  • Kosten dem künftigen Ertragspotenzial anpassen: Der Kostendruck wird trotz Wachstum anhalten. Entsprechend gilt es, diese in der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren.

Private Banking bleibt attraktiv

Insgesamt sehen die Autoren die Perspektiven im Private Banking zuversichtlich. Das Schlimmste im europäischen Private Banking sei überstanden, heisst es.

In absehbarer Zeit würden zwar die Vor-Krisenergebnisse nicht erreicht, dennoch bleibe das Private Banking ein «attraktives und überdurchschnittlich profitables Geschäft mit überschaubaren Risiken und geringem Kapitalbedarf», so Bussmann.

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