Jetzt hat auch das türkische Staatsoberhaupt den Verdacht am Hals, Geld in der Schweiz zu verstecken.

Abdullah Gül, seines Zeichens Staatspräsident der Türkei, soll diskret Konten in der Schweiz unterhalten. Dies behauptete Hasan Basri Özbey, der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitspartei İşçi, an einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Istanbul. Auch Ministerpräsident Tayyip Erdogan habe von diesen geheimen Konten Kenntnis gehabt.

Allerdings: Genauere Angaben zum Konto – insbesondere zur betroffenen Schweizer Bank – machte der Oppositionspolitiker nicht. Die Information stamme ursprünglich aus amerikanischen Quellen und sei 2010 den türkischen Behörden bekannt gemacht worden. Schliesslich sei der Chef des türkischen Aufklärungsdienstes, Hakan Fidan, über Güls Schweiz-Connection informiert worden.

Die Pressekonferenz bezweckte, dass Gül, Erdogan und Fidan zu den offenen Fragen Stellung beziehen. Das Büro des Präsidenten wies den Vorwurf denn auch inzwischen als «völlig unbegründet» zurück. 

Bis zurück zum Irakkrieg?

Zu bemerkens ist, dass Staatspräsident Gül selber zu Jahresanfang Ministerpräsident Erdogan im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre gerügt hat. In diese sind Mitglieder der Regierung verwickelt. Dabei geht es um öffentliche Aufträge, Baugenehmigungen, Geldwäsche und verbotene Ölgeschäfte.

Die Arbeitspartei stellte nun die Frage in den Raum, ob sich auf dem Gül zugeschriebenen Schweizer Konto nicht selber Bestechungsgelder befinden könnten; und zwar womöglich sogar Zahlungen, die der Präsident 2003 in seiner Funktion als Aussenminister aus amerikanischen Quellen erhalten hätte – im Zusammenhang mit der Unterstützung im Irakkrieg.

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