In Luzern und in Baselland werden die Saläre der Kantonalbank-Spitze zum Politikum. Der Vergleich zeigt: Die Vergütungen schwanken enorm.

 

Bernard Kobler

Die CVP hat im Luzerner Kantonsrat eine Anfrage zu den Gehältern und Entschädigungen der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats eingereicht. Der Kanton ist Mehrheitsaktionär der Luzerner Kantonalbank LUKB. Der CVP stösst auf, dass der Verwaltungsrats-Präsident für sein 60-Prozent-Mandat mit 265'000 Franken mehr verdient als ein Regierungsrat. Auch der Lohn des CEO Bernard Kobler (Bild) habe ein Niveau erreicht, das sich weit von den Löhnen der Vorsteher kantonaler Anstalten entfernt sei.

Auch die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) entlöhnt ihre Topleute gut. Die SP verlangte im Landrat eine Korrektur nach unten. Bankratspräsident Wilhelm Hansen erklärte in einem Interview mit der BAZ, weshalb die BLKB so hohe Löhne zahlen müsse: 930 000 Franken verdiente BKKB-CEO Beat Oberlin 2007. Hansen ist sich bewusst, dies sei «ein hoher Lohn, ein sehr hoher Lohn». Es ist mehr als das Dreifache dessen, was ein Regierungsrat im Kanton Baselland verdient.

Die Löhne in der Bankbranche mit historisch hohen Löhnen würden sich nach zwei Faktoren richten: Was sind die Arbeitgeber bereit zu zahlen, und was können sie zahlen? «In beiden Fällen war die Antwort: Die Branche zahlt hoch. Und die BLKB als Arbeitgeber muss sich diesem Niveau anpassen, um im Markt bestehen zu können. Ich rechtfertige den Lohn nicht moralisch. Doch wir haben die Spielregeln nicht gemacht.» Ein Bankrat bekomme sein Honorar nicht nur für seinen Zeitaufwand, sondern auch für Erfahrung, Know-how, Beziehungen sowie für die Risiken, die sie oder er übernimmt.

Eine Stichprobe von finews.ch beweist: Die Löhne der Geschäftsleitung und die Entschädigungen für die Aufsichtsorgane wie Bankrat oder Verwaltungsrat weisen zum Teil beträchtliche Unterschiede auf. Der CEO der Zuger Kantonalbank verdiente 2007  844'000 Franken. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Graubündner Kantonalbank streicht mit 1,57 Millionen fast das Doppelte ein, der CEO der Banque Cantonale Vaudoise gar noch etwas mehr: 1,9 Millionen.

Die gesamte Geschäftsleitung der Basellandschaftlichen KB war 2007 mit 5,2 Millionen deutlich aufwendiger als diejenige der  St. Galler KB mit 3,8 Millionen. Die meisten Kantonalbanken, die sich in die Karten schauen lassen müssen, geben für ihren Chef der Geschäftsleitung pro Jahr rund eine Million Franken aus.

Krasser sind die Unterschiede der Aufwendungen für Mitglieder des Verwaltungsrats oder des Bankrats. Der Präsident des Bankrats der Zuger Kantonalbank erhält 182 000 Franken, das ganze Gremium 505'000 Franken. Der Bankrat der Basellandschaftlichen Kantonalbank ist wesentlich kostspieliger. Wohl kassiert der Präsident nur 211'000 Franken, aber total waren es für 2007 immerhin 4,4 Millionen. Der Verwaltungsrat der St. Galler Kantonalbank macht es für weniger als 1 Million. Bescheiden gibt sich auch die Banque Cantonale Jura: Der 11-köpfige Verwaltungsrat kassiert 288'000, die Geschäftsleitung insgesamt verdient knapp 1, 3 Millionen Franken.

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