Wussten Sie, dass die Hälfte aller UBS-Mitarbeiter auch Aktionäre sind? Und dass das Personal etwa 7 Prozent der Bank besitzt? Das sind Details aus der Vergütungs-Debatte an der GV der UBS.

Das grosse Thema bei der UBS-Generalversammlung 2014 in Basel war gesetzt: Es waren die Chefgehälter – wieder einmal.

Denn bekanntlich wünschten Aktionärsgruppen wie Ethos oder der Vermögensverwalter zCapital, dass der Vergütungsbericht der UBS abgelehnt werde. Dies nachdem die Unternehmensleitung für 2013 rund 20 Prozent mehr zugesprochen erhalten hatte als fürs Jahr davor.

Die Frage der Spitzenlöhne war denn auch ein zentrales Thema bei den Reden von UBS-Präsident Axel Weber und von Sergio Ermotti. Beide erinnerten dabei zuerst einmal an das Ziel der Bank, die Dividenden zu steigern: Bekanntlich sollen die Aktionäre künftig mindestens die Hälfte der Gewinne erhalten. 

«Das richtige Gleichgewicht finden»

Axel Weber baute nun in seiner Rede eine Brücke zu den Vergütungen: Auch diese gehörten zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Bank. Der Verwaltungsrat, so Weber, wolle «das richtige Gleichgewicht finden zwischen sinnvollen finanziellen Anreizen für die Mitarbeitenden einerseits und der Wertsteigerung für die Aktionäre andererseits, zwischen marktgerechter Bezahlung des Einzelnen und langfristiger Profitabilität der Bank als Ganzes.»

Inzwischen habe die UBS ein ausgeklügeltes System fein austarierter Leistungsziele. Und dies bedeute zum Beispiel, dass durchschnittlich 84 Prozent der Boni für die Konzernleitung aufgeschoben sind: «Teile davon können wegfallen wenn – nur als Beispiel – die harte Kernkapitalquote unter 10 Prozent fällt oder einzelne Geschäftsbereiche einen Verlust ausweisen.»

Mitarbeiter gleich Chefs gleich Aktionäre

Kurz: Laut Webers Darstellung besteht eine hohe Übereinstimmung zwischen Aktionärs- und Konzernleitungs-Zielen. Immerhin habe man die aufgeschobenen Vergütungen auch zu über 50 Prozent an den Börsenkurs gekoppelt.

Und mittlerweile sei etwa die Hälfte der Mitarbeitenden von UBS selber UBS-Aktionäre: «Damit decken sich immer stärker ihre Interessen mit denen der Aktionäre.»

Dieses Argumentationsmuster wird in der Rede von Sergio Ermotti wiederholt. Nicht nur, dass 50 Prozent der UBS-Mitarbeiter ebenfalls Aktionäre sind: «Per Ende 2013 haben UBS-Mitarbeiter rund 7 Prozent der Aktien unserer Bank gehalten. Damit sind wir Mitarbeiter gemeinsam die grösste Aktionärsgruppe», so Ermotti. «Die Interessen von Aktionären und Mitarbeitern decken sich also immer mehr.»

Profis für die Champions League

Axel Weber betonte in seiner Rede jedoch, dass der Verwaltungsrat «in keiner Weise zu den Vergütungssystemen vor der Finanzkrise zurückkehren» wolle. Doch die Bank benötige eben auch Profis auf allen Ebenen: «Schliesslich spielt UBS – um ein Beispiel zu nennen, das hier in Basel gut bekannt ist – in der Champions League der Banken vorne mit.»

Weber kündigte auch an, wie die UBS ab 2015 die – dann vorgeschriebenen – bindenden Abstimmungen zur Vergütung durchführen will. Über die Vergütung des Verwaltungsrates und die Fixsaläre der Konzernleitung soll jeweils im Voraus befunden werden; über die Boni der Konzernleitung sollen die Aktionäre jeweils auf der Basis der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres abstimmen. «Wir verzichten bewusst auf das alternative Modell, nämlich pauschal künftige variable Entschädigungspakete vorweg zu bewilligen», sagte Weber den Aktionären. «Wir stellen uns also Ihrem Urteil, ob Sie die variablen Vergütungen aufgrund des Geschäftsergebnisses für gerechtfertigt halten oder nicht.»

Am Ende konnte sich die Unternehmensspitze durchsetzen: Die GV bestätigte den Vergütungsbericht 2013, in der Konsultativabstimmung sagten 85,9 Prozent Ja.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel