Die Credit Suisse richtet ihr Private Banking in Italien ganz auf die sehr reiche Kundschaft aus. Dies führt zu einer Personalreduktion – gleichzeitig auch zu einem Personalaufbau.

Die Credit Suisse (CS) will bis im kommenden November den Verkauf ihres Private-Banking-Geschäfts mit Affluent-Kunden an die Banca Generali abwickeln. Im Zuge dieser Transaktion gibt sie rund 60 Berater mit etwa 2 Milliarden Euro an Kundengeldern ab. Diese Berater sind unabhängig und arbeiten auf Provisionsbasis.

Der Verkauf ist im Prinzip Teil einer Wachstumsstrategie. Denn die Credit Suisse will sich in Italien auf sehr vermögende Privatkunden, Family Offices und Unternehmen konzentrieren.

Diese Pläne bedingen wiederum den Aufbau neuer Kundenberater-Teams, wie Giorgio Riccucci, Chef im Private Banking Italien, der italienischen Tageszeitung «Corriere Della Serra» sagte: «In den kommenden drei Jahren ist die Anstellung von rund 40 Kundenberatern in Italien geplant.» Ausserdem würden 10 Millionen Euro in den Ausbau der Technologieplattform investiert, sagte der CS-Manager weiter.

Üppig fliessendes Neugeld

Er sei «extrem zufrieden», was die fortlaufende Fokussierung der CS-Private-Banking-Aktivitäten auf das UHNWI-Segment beträfe. Allein im ersten Halbjahr 2014 seien der Bank mehr als eine Milliarde Euro an Neugeld zugeflossen.

Das Geschäft mit sehr wohlhabenden Kunden, also Leute, die mindestens 30 Millionen Franken besitzen, ist um einiges einträglicher als das «Brot-und-Butter»-Geschäft mit den so genannten Affluent-Kunden, die maximal eine Millionen Franken mitbringen.

Superreiche machen mehr

Die sehr vermögender Kunden, im Jargon auch Ultra-High-Net-Worth-Individuals oder UHNWI genannt, sind nicht lukrativer, weil sie höhere Gebühren bezahlen. Im Gegenteil, solche Leute sind überaus preisbewusst und können auf Grund ihres Vermögens da und dort Rabatte aushandeln.

Allerdings fangen sie in der Regel mehr mit ihren Vermögen an, als weniger wohlhabende Leute: Das heisst, sie nehmen mehr massgeschneiderte Dienstleistungen und Produkte in Anspruch. Und sie bewegen mehr Geld, was umso interessanter ist für die Bank.

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