CS-Finanzchef David Mathers sieht die Margen in der Vermögensverwaltung steigen. Dabei helfen soll ein neuer Beratungsdienst für Superreiche.

Noch immer steht das Kräfteverhältnis bei der Credit Suisse (CS) 60 zu 40 zugunsten der Investmentbank. Doch der Ausbau der Vermögensverwaltungs-Sparte schreitet voran, wie CS-Finanzchef David Mathers (Bild) an einer Investorenkonferenz in New York zu vermitteln suchte.

Das beginnt bei der Profitabilität, zu der Mathers festhält, dass die Nettomarge in den letzten drei Jahren höher gewesen sei als bei anderen Schweizer Privatbanken; ebenfalls habe sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis weiter verbessert. Derweil gab Mathers zu, dass er infolge der «Regularisierung» unversteuerter Vermögen bis 2015 nochmals mit jährlichen Abflüssen bis zu 15 Milliarden Franken rechnet.

Gefragter Hebel

Während es in der Alten Welt ums Aufräumen geht, wird das Wachstum in den Schwellenländern forciert – und bei den Superreichen. Der CS gelang es, die Ausleihungen an sehr vermögende Kunden gegenüber dem Vorjahresperiode massiv zu steigern: Um 2,8 Milliarden Franken, was einer Zunahme um 73 Prozent entspricht.

Hier kann die Grossbank ihre Finanzkraft in die Waagschale werfen. Der Hebel mit Krediten ist für Anleger im derzeitigen Tiefzinsumfeld ein gefragtes Instrument, um den Vermögensertrag zu steigern.

Noch ein weiteres Werkzeug ist nun zur Hand, um die Beratungsleistung für die reiche Kundschaft zu verbessern. Unter dem Etikett Credit Suisse Invest wird eine massgeschneiderte Beratung eingeführt, die sich nach Umfrang und Intensität nach der von den Kunden gewünschten Beratung richtet. Für die Bank ist das interessant, weil sie für diesen Dienst entsprechende Gebühren verlangen kann.

UBS vorne

Konkurrentin UBS hat in dieser Beziehung schon einigen Vorsprung. Bereits im letzten Jahr führte sie Pauschalberatungsverträge ein; reiche Kunden haben dort der Bank zufolge schon 13 Milliarden Franken investiert. Christian Wiesendanger, Chef der UBS-Vermögensverwaltungssparte in der Schweiz, sprach diesbezüglich jüngst von einem Paradigmenwechsel: Der Kunde erhalte Transparenz bei den Gebühren, die Bank einen voraussehbaren Einnahmestrom.

Einen voraussehbaren Einnahmestrom in der Vermögensverwaltung – das will auch die CS. Mathers hofft, dass der Anteil der Mandate an den verwalteten Vermögen von derzeit 17 Prozent über die Zeit deutlich ansteigt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.52%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.22%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.1%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.61%
pixel