Die UBS schnappt sich den erfahrenen Investmentbanker Ian Carnegie von der Erzrivalin Credit Suisse. Er soll das wichtige Beratungsgeschäft beschleunigen.

Andrea Orcel (Bild oben), Chef der UBS-Investmentbank, ist ein weiterer Schachzug gelungen. Nachdem er der Bank of America Merrill Lynch kürzlich den Übernahme-Spezialisten Philippe Drouin abwarb, konnte er nun auch Ian Carnegie-Brown (Bild unten) ins Boot holen. Das berichtet das britische Branchenportal «efinancialnews.com».

Prall gefülltes Adressbuch

iancarnegie-brown 160Carnegie-Brown gilt als Spezialist für Übernahmen im Konsumgüter-Sektor. Seit 2008 deckte er diesen Bereich für die Credit Suisse (CS) ab. Dort kümmerte er sich um so prestigeträchtige Kunden wie die Tabakproduzentin British American Tobacco (BAT), die auch in der Schweiz 900 Arbeitnehmer beschäftigt.

Nun wechselt Carnegie-Brown mit einem prall gefüllten Adressbuch zur UBS. Das ist genau im Sinne seines neuen Chefs. «Ich will, dass es bei der UBS um Menschen geht, nicht um die Bilanz», sagte Orcel jüngst in einem Interview von «efianncialnews.com» (Beitrag kostenpflichtig).

Entlastung für Eigenkapital

Aber natürlich geht es auch um die Bilanz. Die UBS-Investmentbank treibt das Advisory-Geschäft, also die Beratung von Firmenkunden bei Fusionen und Übernahmen, mit aller Macht voran. Denn diese Disziplin bindet weniger Eigenkapital als das Zinsengeschäft; und es lassen sich darüber erst noch Kontakte zu Unternehmern spinnen. Diese Kontakte sind dann Anknüpfungspunkte für das Kerngeschäft der UBS, die Vermögensverwaltung.

Der Ausbau gelingt aber nicht immer so, wie UBS-Top-Banker Orcel das möchte. Letzten Mai verlor die UBS den Investmentbanker Nick Ried, einen der bekanntesten «Regenmacher» der Branche. Ried wechselte zur feinen Londoner Investmentbank-Boutique Centerview Partners.

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