Die Liechtensteiner Fürstenbank wirbt der Zürcher Rivalin eine erfahrene Kundenberaterin ab. Das wirft ein Schlaglicht auf die immer noch laufende Integration des Merrill-Lynch-Geschäfts unter die Fittiche von Julius Bär.

Trotz der unsicheren Wirtschaftslage geht in Asien der «Run» auf Banking-Talente umgebremst weiter. Gerade die feinen europäischen Private-Banking-Adressen liefern sich dabei einen Kampf aufs Messer.

So konnte die Liechtensteiner «Fürstenbank» LGT kürzlich einen Sieg für sich verbuchen – und zwar über das Zürcher Traditionshaus Julius Bär.

Spezialistin für Festlandchina

Wie das Hongkonger-Branchenportal «Asian Private Banker» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet, wechselt die erfahrene Kundenberaterin Amy Shum von den Bären zur LGT-Niederlassung in Hongkong.

Shum gilt als Spezialistin für Festland-China – also genau für den Markt, wo ausländische Privatbanken noch grosses Potenzial zur Vermögenssteigerung vermuten. Laut ihrem LinkedIn-Profil hatte sie bei Julius Bär zuletzt den Range eines Executive Director inne.

LGT auf Einkaufstour

Das schmerzt – und ist ein Indiz dafür, dass die Integration der internationalen Vermögensverwaltung von Merrill Lynch unter das Dach von Julius Bär immer noch Fliehkräfte entwickelt. Shum arbeitete nämlich vor ihrem Abgang nur ein Jahr für die Schweizer Privatbank; dafür war sie zehn Jahre lang für Merrill Lynch in Hongkong tätig gewesen.

Derweil forciert die Fürstenbank offensichtlich den Standort in Hongkong. In den vergangenen drei Monaten holte das Finanzhaus in Hongkong fünf erfahrene Private Banker an Bord – und zwar vier von der französischen Rivalin Crédit Agricole und einen vom einheimischen Finanzriesen Hang Seng.

Laut «Asian Private Banker» verwaltete LGT in Asien zuletzt 17 Milliarden Dollar an Kundenvermögen. Und es wird deutlich, dass sie noch mehr will.

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