Israel folgt dem amerikanischen Beispiel: Mit der Festnahme von UBS-Bankern schürt es Panik unter Steuerflüchtlingen.

Israel macht ernst mit der Jagd nach Steuersündern. Wie jetzt erst bekannt wurde, hatten Steuerfahnder dort letzten Juni zwei UBS-Banker festgenommen, die mutmasslich zu geheimen Treffen mit vermögenden Israeli ins Land gereist sein sollen. Das berichtet das israelische Finanzblatt «Globes»

Zehn weitere Verdächtige seien den Fahnden ins Netz gegangen, und Büros der UBS in Israel seien durchsucht worden, heisst es weiter.

Die UBS stellte sich gegenüber «Globes» auf den Standpunkt, weder sie noch ihre Israel-Einheit seien von Ermittlungen betroffen.

Abschreckendes Exempel

moshe 160Die von Moshe Asher (Bild) geleitete Steuerbehörde folgt dabei exakt dem US-amerikanischen Beispiel: Nach einer ersten Mahnung werden Exempel an Einzelpersonen statuiert, um maximale Panik zu verbreiten.Vor etwas mehr als einem Monat hatte Israel ein Programm zur freiwilligen Meldung unversteuerter Vermögen lanciert. Gleichzeitig drohte Asher: «Bevor wir Euch kriegen, ist es besser, dass Ihr zu uns kommt und Euer Geld deklariert.» Jetzt erhöht er den Druck.

Die Schweiz schon länger im Fokus

Die unversteuerten Vermögen von Israeli weltweit werden auf bis zu 18 Milliarden Franken geschätzt. Laut «Globes» haben die israelischen Steuerbehörden Kenntnis von Tausenden israelischer Schwarzgeld-Konti bei Schweizer Banken und damit von Vermögen von mehreren 100 Millionen Franken.

Asher hat die Schweiz schon länger im Auge. So berichtete auch finews.ch über eine geplante Visite des obersten israelischen Steuerfahnders bei hiesigen Banken. Asher wollte von den Schweizer Bankchefs mehr über das Schwarzgeld erfahren, dass er in den Tresoren von Zürich und Genf vermutet.

Gleichzeitig, so wurde spekuliert, habe Asher darüber instruieren wollen, wie israelische Steuerflüchtlinge zur Deklaration überredet werden können.

In Israel im Risiko

Neben gutem Zureden schwingen die israelischen Steuerbehörden jetzt die Peitsche. Das könnte unangenehm werden.

Alle grossen Schweizer Banken einschliesslich der Zürcher Kantonalbank unterhalten spezielle Israel-Desks oder auf die dortige Kundschaft spezialisierte Kundenberater. UBS und Julius Bär betreiben in Israel volllizenzierte Vermögensverwaltungs-Einheiten, um das Geschäft «onshore» zu betreiben. Julius-Bär-Chef Boris Collardi erklärte Israel gar zu einem Fokusmarkt für seine Bank.

Mag sein, dass Schweizer Banker nun den Markt unter einem ganz anderen Fokus betrachten müssen.

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