Zweimal stand der Schweizer Banken-IT-Hersteller kurz vor dem Zuschlag für ein wichtiges Projekt im Grossherzogtum. Zweimal platzten die Verhandlungen. Wie es dazu kam.

Sie will, sie will nicht, sie will – und dann doch wieder nicht. Auf diesen Satz lässt sich die Geschäftsbeziehung zwischen dem erfolgsverwöhnten Schweizer Banken-Software-Hersteller Avaloq und der Luxemburger Banque Internationale à Luxembourg (BIL) reduzieren.

Doch der Reihe nach. Letzten Juni kündigten Avaloq und BIL den Aufbau eines IT-Outsourcing-Zentrums in Luxemburg an; 400 BIL-Banker sollten dorthin verlegt werden. Zudem wollte das Bankinstitut auf die Avaloq-Plattform wechseln. Doch daraus wird nun nichts, wie das Schweizer Branchenportal «inside-it.ch» berichtet: BIL habe das Projekt gestoppt.

Endgültig Schluss

Und das zum zweiten Mal, wie es weiter heisst. Schon zuvor hätten sich die Luxemburger nämlich für Avaloq entschieden – und dann das Projekt wieder abgebrochen. Nun ist jedoch (endgültig) Schluss mit den Verhandlungen, wie Avaloq gegenüber «inside-it.ch» verlauten liess. Der Abbruch sei «im guten gegenseitigen Einverständnis erfolgt, da wir uns kommerziell nicht gefunden haben.»

BIL muss sich demnach auf die Suche nach einer neuen IT-Lösung machen – was abermals Auswirkungen auf die Schweiz haben könnte. Unter der Leitung des ehemaligen Clariden-Leu-Bankers Thierry de Loriol wollen die Luxemburger nämlich ins hiesige Private Banking vorstossen, wie auch finews.ch berichtete. Ebenfalls ist die Schweiz für BIL ein wichtiges Buchungszentrum.

An Luxemburg festhalten

Und Avaloq? Die Schweizer wollen dem dortigen Online-Portal «Paperjam» zufolge in Luxemburg weiterhin ein Outsourcing-Zentrum aufbauen – genauso, wie sie es schon in Deutschland oder Singapur taten. Doch dazu müssen sie erst noch einen (beständigeren) Partner finden.

Derweil geht Avaloq auch in der Schweiz die Arbeit nicht aus. Hier startete das Unternehmen eben das IT-Grossprojekt Arizon zusammen mit Raiffeisen. Die Genossenschafts-Bank will bis 2017 auf die Avaloq-Plattform migrieren.

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