CS-Private-Banking-Chef Walter Berchtold wurde verschiedentlich am Hauptsitz der UBS an der Zürcher Bahnhofstrasse gesichtet. Warum?

Seit der ehemalige Credit-Suisse-CEO Oswald J. Grübel im vergangenen Frühjahr zur UBS gestossen ist, haben nicht wenige seiner früheren Mitarbeiter die Fronten gewechselt. Besonders prominent war etwa der Sesselwechsel von Ulrich Körner. Der frühere Schweiz-Chef der CS hat heute die Funktion des Chief Operating Officers (COO) bei der UBS inne.

Walter_BerchtoldBald nach Grübels Amtsantritt hiess es in der Branche auch, dass Walter Berchtold an der Bahnhofstasse 45 ein und aus gehe, also am Hauptsitz der UBS. War er ebenfalls auf dem Absprung? Der gebürtige Zürcher ist tatsächlich seit langem mit Oswald J. Grübel befreundet. Berchtold machte praktisch seine ganze Bankkarriere bei der CS und wurde verschiedentlich von Oswald J. Grübel gefördert.

Sitzung der Bankiervereinigung

Bis heute ist ein Wechsel Berchtolds ausgeblieben, doch am Hauptsitz der UBS wurde er erneut gesichtet, wie diese Woche wieder am Dienstag. Liebäugelt er also doch mit einem Wechsel oder holt er sich nur Rat bei seinem früheren Mentor? Das fragte sich diese Woche ein Grossteil der Branche in Zürich.

Wie Recherchen von finews.ch ergaben, war es jedoch eine Sitzung der Schweizerischen Bankiervereinigung, die Berchtold an besagtem Tag zur UBS führte. Walter Berchtold vertritt als Quästor und Präsidiumsmitglied die CS im Dachverband der Banken, und nächste Woche findet am Donnerstag der alljährliche Bankiertag in Genf statt.

Wechsel im Finanzbereich?

Über Personalrochaden im Top-Management der Credit Suisse wird indessen immer wieder spekuliert. Jüngst war in der Branche davon die Rede, dass Finanzchef Renato Fassbind in den Verwaltungsrat aufsteigen könnte. In der Folge kursierten dann gleich die Namen von potenziellen Nachfolgern, wie Treasurer Rolf Enderli oder Rudolf Bless, der in der Finanzabteilung den wichtigen Bereich Accounting führt.

Ob Berchtold, der den grössten Teil seiner Karriere im Handel gemacht hat, der richtige Mann fürs Private Banking ist, wird ebenfalls regelmässig hinterfragt. Allerdings hat er seinen Job bislang mit Bravour gemeistert. Trotzdem bleibt es ungewiss, ob er dereinst Brady Dougan an der Spitze der Credit Suisse beerben kann.

Warten auf den Investor Day

Vorerst wird er am 22. September 2009 in Zürich am Investor Day für das Private Banking der Credit Suisse mit Schweiz-Chef Hans-Ulrich Meister die Entwicklung in seiner Sparte präsentieren und damit einen weiteren guten Leistungsausweis abliefern können. Bislang ist die Credit Suisse gut auf Kurs, was man umgekehrt von der UBS noch immer nicht behaupten kann.

Die Credit Suisse hat derzeit 341 offene Stellen ausgeschrieben.

Die UBS hat derzeit 70 offene Stellen ausgeschrieben.

 

 

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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