Die Grossbank UBS hat endlich einen neuen Präsidenten für das Geschäft im asiatischen Boom-Land China gefunden. Auf den erfahrenen Manager kommen enorme Aufgaben zu.

Axel Weber betont es unermüdlich: Ein Standbein in China zu haben, sei für einen Vermögensverwalter von essenzieller Wichtigkeit. Denn die Anzahl Vermögender, weiss der UBS-Präsident, steige dort schneller als anderswo, und deren Bedürfnis nach diversifizierten Anlageportfolios nehme ebenso zu.

Doch die von Weber präsidierte Schweizer Grossbank hatte in China seit letztem Herbst ein Problem. Damals verlor sie dort den Präsidenten ihrer Ländergesellschaft, David Li, an die amerikanische Konkurrentin J.P. Morgan. In einer Marktregion, wo Titel und Seniorität beim Abschluss von Geschäften viel zählen, ein bedeutendes Manko.

Der Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen

Die Kerbe ist nun aber ausgewetzt, wie die Agentur «Bloomberg» berichtet. Die Leitung der Marktregion Chinas sowie das Präsidium der dortigen Niederlassung übernimmt Eugene Qian (Bild). Den erfahrenen Banker konnte die UBS ihrerseits der Konkurrenz abjagen. Qian, von Hause aus Investmentbanker, leitete bis vergangenen Januar das Geschäft der Citigroup in China.

Damit gewinnt die UBS nicht nur einen gut vernetzten Mann für den wichtigen Posten. Sie schlägt auch ihrer ärgsten Konkurrentin in Asien ein Schnippchen. Wie ein aktuelles Ranking zeigt, liegt die Privatbank der Citigroup nach Kundengeldern auf dem zweiten Platz hinter der Schweizer Grossbank.

Wie die Agentur «Bloomberg» weiter berichtet, hat die Grossbank zudem He Di zum Präsidenten ihres Wertschriften-Arms in China ernannt. Auch dies ist ein wichtiger Posten, soll doch der chinesische Aktienmarkt bald schon auch ausländischen Investoren offen stehen.

Coup in Vorbereitung

So oder so kommen auf die beiden Neuernannten enorme Aufgaben zu: Die UBS will in China, wo sie 2006 als erstes ausländisches Institut in Peking vor Ort ging, hoch hinaus. So kündigte CEO Sergio Ermotti letzten März an, dass die Grossbank beim Personal eine «massiven» Ausbau plant. Derzeit beschäftigt die UBS in China rund 500 Mitarbeitende.

Letzten April wurde zudem spekuliert, dass sich die UBS an der China Postal Savings Bank beteiligen könnte. Gelingt das den Schweizern, bedeutete dies nochmals einen gewaltigen Sprung nach vorn: Die chinesische Postbank bedient über ein Netz von 40'000 Filialen annähernd eine halbe Milliarde Kunden.

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