Mit dem Abgang von Sergio Marchionne und Peter Voser stellt sich unweigerlich die Frage, ob CEO Oswald Grübel nun seine Macht weiter ausbaut.

An und für sich überraschen die Rücktritte nicht, sind doch beide Verwaltungsräte gleichzeitig operative Chefs von grossen Industrieunternehmen (Fiat respektive Shell).  Dennoch könnte das Ausscheiden der beiden profilierten Persönlichkeiten darauf hindeuten, dass UBS-CEO Oswald Grübel seine Macht weiter ausbauen will.

Zwar sind unter den verbliebenen neun Verwaltungsratsmitglieder immer noch einige ausgewiesene Finanzexperten, wie der frühere Morgan-Stanley-Banker David Sidwell, der Hedge-Fund-Experten Rainer-Marc Frey, Axel Lehmann von der Zürich-Versicherung und ABB-Finanzchef Michel Demaré. Vor allem Frey soll nach seinem Patzer mit dem Verkauf von UBS-Aktien im im Aufsichtsgremium inzwischen eine sehr gute Figur machen.

In Marchionnes Fussstapfen

Fraglich bleibt aber, ob aus dem Gremium jemand in die Fusstapfen Marchionnes treten kann. Und dies sowohl intern, indem die kritischen Fragen gestellt werden, als auch extern, was den pointierten und bisweilen provokativen Auftritt anbelangt. Hier lagen gewiss die Verdienste des Italo-Kanadiers.

Ob es allerdings förderlich ist, wenn Verwaltungsratsmitglieder öffentlich über eigene Manager der gebeutelten UBS nachdenken, wie das Marchionne ebenfalls getan hat, darf bezweifelt werden.

Wer garantiert die Swissness?

Da passte die konzise und ruhige Art des Schweizers Peter Voser doch besser ins Bild der einstmals so soliden und konservativen Bank. Mit ihm geht ohne Zweifel ein gestandener Manager von Bord, der eine gute Portion Swissness verkörperte, und die sich nicht so leicht ersetzen lässt.

Die UBS tut gut daran, wenn sie die Nachfolge für einmal proakiv an die Hand nimmt, um etwelchen Spekulationen schon früh den Wind aus den Segeln zu nehmen, damit nicht einmal mehr die Mitarbeiter und auch der Aktienkurs wieder darunter leiden.

 

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