Sie soll Kunden um Millionen geprellt haben, lautet der Vorwurf der US-Börsenaufsicht SEC gegen Lynn Tilton, Gründerin von Patriarch Partners. Doch nun hat ein Gericht die SEC zurückgepfiffen.

Ein Bundesberufungsgericht in New York hat die Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Lynn Tilton (siehe Bild) vorläufig gestoppt, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Donnerstag vermeldete.

Wann der Prozess gegen die schillernde Wall-Street-Lady wieder aufgenommen werde, bleibt laut dem Bericht unklar.

Letzten Frühling reichte die mächtige US-Börsenaufsicht Klage gegen die 56-Jährige ein. Der Vorwurf: Sie soll von ihren Investoren unerlaubterweise fast 200 Millionen Dollar zu viel an Gebühren kassiert haben.

Noch im Juni abgeblitzt

Der jüngste Entscheid des Gerichts kommt überraschend. Noch im Juni blitzte Tilton mit einer Einsprache ab, den Fall direkt bei einem Bundesberufungsgericht verhandeln zu lassen, um so die US-Börsenaufsicht SEC zu umgehen, wie auch finews.ch berichtete.

Begründet wird der Prozessunterbruch laut Bericht unter anderem mit «wahrscheinlich verfassungswidrigen Verwaltungsverfahren» der SEC.

Mit maroden Firmen Vermögen gemacht

Tilton, ursprünglich Bankerin, gründete in der Jahrtausendwende die Private-Equity-Firma Patriarch Partners.

Mittlerweile ist Patriarch Partners an über 70 US-Unternehmen mit rund 120'000 Mitarbeitern beteiligt. Das erklärte Ziel: marode Unternehmen wieder fit zu trimmen. Tilton bezeichnet sich daher selber als «Retterin der amerikanischen Firmen».

So kaufte sie zum Beispiel 2005 den von der Pleite bedrohten Hubschrauberproduzenten MDHelicopters. In den Folgejahren brachte sie den Aviatik-Konzern wieder hoch. Tilton ist heute noch Präsidentin und CEO von MDHelicopters

Solche und andere Engagements brachten Tilton zig Millionen ein. Forbes schätzt ihr Vermögen auf 830 Millionen Dollar.

Legendäre Domina-Fotos

Allerdings: Tilton haftet auch einen zweifelhaften Ruf an. So schaffe sie eine sexuell aufgeladene Arbeitsatmosphäre bei Patriarch Partners, wie ehemalige Mitarbeiter klagten.

Weltweit bekannt wurde Tilton als sie sich Ende der 1980er-Jahre in aufreizender Unterwäsche und Domina-Pose ablichten liess. Die Fotos verschickte sie damals als Weihnachtsgruss an ihre besten Kunden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel