Sie machte mit ihrer Private-Equity-Firma ein Vermögen. Nun muss die Selfmade-Milliardärin vor der US-Börsenaufsicht wegen mutmasslichen Betrugs antraben. Doch geschlagen gibt sie sich nicht. 

Sie wollte die US-Börsenaufsicht SEC umgehen und ihren Fall direkt bei einem Bundesberufungsgericht verhandeln lassen. Doch der zuständige New Yorker Richter Ronnie Abrams hatte dafür kein Gehör.

Er entschied: Die Gründerin der Private-Equity-Firma Patriarch Partners, Lynn Tilton (Bild), muss vor der SEC aussagen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur «Reuters» am Dienstag.

Die mächtige US-Börsenaufsicht beschuldigt Tilton, von ihren Investoren unerlaubterweise fast 200 Millionen Dollar zu viel an Gebühren kassiert zu haben, wie auch finews.ch verschiedentlich berichtete.

Geht in Berufung

Nun muss die 55-Jährige vor der SEC Red und Antwort stehen. Sofern es tatsächlich dazu kommt. Denn die Krallen der Wall-Street-Diva sind weiterhin ausgefahren. So sagte sie kurz nach dem Urteilsspruch, der Entscheid von Abrams weiche von anderen Urteilen ab. Deshalb wolle sie ein beschleunigtes Berufungsverfahren einleiten. 

Tilton ist bekannt für ihre kämpferischen Voten. «Ich habe schon viele David-gegen-Goliath-Kämpfe ausgefochten», sagte sie in einem früheren Interview. Dabei sei sie noch nie verurteilt worden – weil sie stets für die Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfe.

Legendäre Domina-Fotos

Nicht nur mit ihren markigen Worten erheischt die Selfmade-Milliardärin Aufmerksamkeit. Auch für ihre freizügige Art, die teils bis unter die Gürtellinie abdriftet, ist in Branchenkreisen bestens bekannt.

Von ihr kursieren im Netz diverse Videos und Bilder. Und Tilton selbst wird nicht müde, sich selber in Szene zu setzen. Das Material verbreitet die US-Amerikanerin fleissig über ihren Twitter-Account. Für Furore sorgte Tilton etwa, als sie Fotos von sich in Domina-Pose an ihre besten Kunden verschickte.

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