Die Zürcher Traditionsbank ist gut unterwegs. Um weitere Kundenvermögen zu gewinnen, könnten jedoch ihre Margen unter Druck geraten.

Die Bank Julius Bär spielt in der angelaufenen Konsolidierung eine überaus aktive Rolle, was mit der jüngsten Ankündigung, die ING Bank (Suisse) zu übernehmen, bereits bewiesen worden ist. Vor diesem Hintergrund hat Rainer Skierka, Finanzanalyst bei der Bank Sarasin, ein Stärke-Schwächen-Profil des Zürcher Instituts erstellt.

Die Stärken:

  • als reine Private-Banking-Gruppe führend in der Schweiz
  • erfolgreiche frühere Integrationen bilden eine gute Basis für weitere Übernahmen
  • überzeugende Expansionsstrategie in Wachstumsmärkten
  • hohe Ertrags- und Gewinnkraft
  • herausragende Positionierung für in- und ausländische Privatkunden
  • A1-Rating von Moody’s steht für Sicherheit und Solvenz

Die Schwächen:

  • Expansionsdrang könnte manchen Kunden missfallen, die kleinere Institute bevorzugen
  • Ertragspotenzial könnte sinken, durch eine Wachstumsverlangsamung im Private Banking
  • geringere Margen auf Grund des Drucks, die Kundenvermögen zu steigern
  • allfällige Schwächen an den Märkten wirken sich unmittelbar auf die Kundenvermögen aus
  • Volatilität an der Börse wirkt sich direkt auf Aktienkurs aus
  • anhaltender Druck auf den Finanzplatz Schweiz belastet auch Julius Bär

Insgesamt beurteilt Rainer Skierka die Zürcher Bank positiv. Die Geschäftsaktivitäten im Private Banking seien in den letzten Jahren gezielt auf die Wachstumsmärkte in Asien, dem Fernen Osten und den aufstrebenden Ländern in Osteuropa ausgerichtet worden. Daneben wurde aber auch die Präsenz in der Schweiz und in den angrenzenden Nachbarländern verstärkt.

Solide Bilanz – tiefe Verschuldung

Seines Erachtens hat sich Julius Bär dadurch im Vermögensverwaltungsgeschäft frühzeitig gut positioniert, um von einer künftigen Erholung der weltweiten Konjunktur und der Finanzmärkte überdurchschnittlich zu profitieren.

Die Julius Bär Gruppe verfügt auch über eine solide Bilanz mit tiefem Verschuldungsgrad (Leverage) und einer im Sektorvergleich überdurchschnittlich starken Kapitalbasis. Diese schlägt sich in einer BIZ-Kernkapitalquote Tier 1 von 19 Prozent unter Basel II respektive von rund 16 Prozent nach Berücksichtigung des ING-Kaufes nieder.

Rückzug aus dem US-Offshore-Geschäft

Wie die «Sonntagszeitung» an diesem Wochenende überdies bekannt gab, will sich die Bank Julius Bär aus dem grenzüberschreitenden US-Geschäft zurückziehen. «Wir haben den schrittweisen Rückzug aus diesem Geschäft bereits begonnen und verfolgen die Entwicklung weiterhin genau, inklusive der Möglichkeit einer SEC-lizenzierten Einheit», sagte Julius-Bär-Sprecher Jan Bielinski gegenüber der Zeitung.

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