Ein Analyst der Deutschen Bank hat eine Aktie weiter zum Kaufen empfohlen, während er eigentlich anderer Meinung war. Dies erfuhren aber nur einige Hedgefonds. Jetzt ist er seinen Job los.

Ein ehemaliger Analyst der Deutschen Bank ist von der US-Börsenaufsicht SEC mit einer Geldbusse von 100'000 Dollar und einem einjährigen Berufsverbot bestraft worden, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Der Grund: Er hatte im Jahr 2012 nach einem Meeting mit den Managern eines US-Unternehmens einigen Hedgefonds-Kunden der Deutschen Bank seine Zweifel über die Aussichten des Unternehmens mitgeteilt. Prompt verkauften einige der Hedgefonds ihre gesamten Aktien.

Die guten Beziehungen zum Management

Am Tag darauf verschickte der Analyst einen Bericht an die übrige Deutsche-Bank-Kundschaft, in welchem er die Aktie weiterhin auf einem Kauf-Rating hatte. Er habe sich die guten Beziehungen mit dem Management nicht verscherzen wollen, war seine Begründung, als die Sache aufflog.

Der Analyst verstiess damit gegen eine seit 1934 bestehende Regel, wonach sie ihre persönliche Sichtweise immer korrekt wiedergeben müssen. Der Fall ist aber insofern von Bedeutung, weil sich das Verhältnis von «Kaufen» zu «Verkaufen»-Empfehlungen noch weiter verändert hat.

Missverhältnis bei Analystenempfehlungen

Während die Broker und Investmentbanken mit einem Rückgang von Kommissionserträgen konfrontiert sind, nehmen auch die «Verkaufen»-Empfehlungen ab.

Der betreffende Analyst war 2013 von der Deutschen Bank entlassen worden, weil er gegen interne Standards verstossen habe. Seinen jetzigen Arbeitgeber CRT Capital musste er diese Woche verlassen.

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