Der Schweizer Asset Manager GAM hat im Jahr 2015 sowohl einen Gewinnrückgang wie den Abfluss von Vermögen hinnehmen müssen. Das bringt die Strategie von Chef Alexander Friedman unter Druck.

Der sich im strategischen Umbau befindende unabhängige Vermögensverwalter GAM schaut auf ein durchzogenes Jahr 2015 zurück. Wie das Unternehmen am Dienstag vermeldete, sank der operative Gewinn vor Steuern gegenüber Vorjahr um 9 Prozent auf 197,8 Millionen Franken.

Der Konzerngewinn fiel wegen Umstrukturierungen und und anderen nicht wiederkehrenden sowie akquisitionsbezogenen Posten gar um 18 Prozent auf 138,8 Millionen Franken.

GAM schlägt den Aktionären vor, die Dividende bei 0.65 Franken pro Aktie zu belassen.

Weniger Ertrag, sinkende Kosten

Der Erfolg aus Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft ging gegenüber Vorjahr um 1 Prozent auf 600,6 Millionen Franken zurück; die performanceabhängigen Erträge stiegen hingegen um 26 Prozent auf 82,8 Millionen Franken an.

Ebenfalls konnten die Kosten vermindert werden mit einem Rückgang des Aufwands um 1 Prozent auf 403,5 Millionen Franken aufgrund tieferem Personal- und Sachaufwand, wie es hiess.

Schwer wiegt hingegen, dass bei GAM im Jahr 2015 die Vermögen abflossen. Die verwalteten Vermögen der Gruppe sanken von 123,2 Milliarden auf 119 Milliarden.

Private Labelling schlägt sich durch

Die Sparte Investment Management verbuchte dabei Nettozuflüsse von 0,3 Milliarden Franken, sah die verwalteten Vermögen wegen negativen Markt- und Wechselkursentwicklungen aber um 5 Prozent schwinden.

Der Bereich Private Labelling war mit Nettozuflussen von 2,7 Milliarden Franken besser unterwegs; wegen der Veräusserung des Cayman-Geschäfts sanken aber auch hier die verwalteten Vermögen um 1 Prozent, wie es weiter hiess.

Wunder dauern etwas länger

Die strategischen Veränderungen, die GAM-Chef Alexander Friedman eingeläutet hat, brauchen offensichtlich noch länger, bis sie wirken – die Frage ist, wie stark der Druck auf den umtriebigen Amerikaner bis dahin noch zunimmt.

Friedman beschwichtigte am Dienstag, die 2015 geleistete Arbeit gehe aus den Finanzergebnissen noch nicht vollständig hervor. «Dies überrascht kaum – wir waren uns bewusst, dass es einige Jahre dauern würde, bis unsere Pläne vollständig realisiert werden können», so der GAM-Chef. Die Reorganisation verlaufe aber nach Plan. Dies, obwohl das Anlagegeschäft auch 2016 «zweifellos eine Herausforderung» darstelle.

Folgt mehr

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.98%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.11%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.89%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel