Der weltweit zweitwichtigste Aktionärsberater Glass Lewis kritisiert die mangelnde Transparenz bei den Abgangsentschädigungen diverser Topmanager der Credit Suisse.

Der Mangel an Informationen sei besorgniserregend, heisst es in einer schriftlichen Analyse von Glass Lewis, die der Zeitung «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) vorliegt. Der Aktionärsberater empfiehlt den CS-Investoren daher, die Vergütungen von Management und Verwaltungsrat bei der Generalversammlung am nächsten Freitag abzulehnen.

In mehreren Fällen seien die Leistungskriterien zu unklar. Der Aktionärsberater hat 1'200 Kunden, die Vermögen von mehr als 2'500 Milliarden Dollar verwalten. Im vergangenen Jahr verliessen fünf Top-Manager die Grossbank Credit Suisse, einer von ihnen war Konzernchef Brady Dougan.

Von Fall zu Fall

Sie erhielten Abgangsentschädigungen von insgesamt 21 Millionen Franken. Wie sich die Summe verteile, lege die Bank in ihrem Jahresbericht nicht offen. Sie schreibe nur, die Höhe sei von Fall zu Fall leistungsabhängig festgelegt worden, moniert der Aktionärsberater.

«Wir nehmen die Empfehlung zur Kenntnis», sagte ein Sprecher der Grossbank gegenüber der Zeitung. «Credit Suisse respektiert die Aktionärsdemokratie.»

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