Noch diese Woche startet der erste Banking-Satellit ins Weltall. Was hinter dem kühnen Vorhaben steckt.

1957 schoss die Sowjetunion mit Sputnik 1 den ersten Erdsatelliten ins All und zettelte damit einen Wettlauf der Grossmächte im Weltraum an. Knapp 60 Jahre später soll nun der erste Banking-Satellit in seine Umlaufbahn starten – und noch ist offen, ob ein ähnliches Rennen unter den Banken beginnt.

Ausgerechnet eine Schwellenland-Bank ist es, welche die erste Weltall-Odyssee des Banking unternimmt: wie der japanische Nachrichtendienst «Nikkei» vermeldete, finanziert die Bank Raykat Indonesia den Satelliten BRISat, der noch diesen Samstag vom Weltraumbahnhof Kourou in Franzöisch-Guyana abheben soll.

Extraterrestrisches Backoffice

Wie es weiter hiess, kostete der in den USA gebaute Erdtrabant 250 Millionen Dollar und wird von einer franzöischen Ariane-5-Rakete in den Orbit befördert. Geplant ist, dass der mit 45 Transpondern ausgerüstete BRISat über Papua eine stationäre Position einnimmt und im August zu senden beginnt.

Der Satellit soll dabei wie ein extraterrestrisches Backoffice funktionieren. Aufgrund der zahllosen Inseln im indonesischen Heimmarkt war die Bank Raykat bisher gezwungen, pro Jahr rund 35 Millionen Dollar für Datenübermittlung, Geldautomaten und ähnliche Dienstleistungen aufzuwenden.

Stellare Einsparungen

Mit dem eigen Satelliten sollen nun die Dienste gebündelt werden, wodurch sich die Betreiberin Einsparungen von bis zu 40 Prozent erhofft.

Für die Bank Raykat, die mit 50 Millionen Konti und 10'000 Filialen eines der weltweit grössten Banknetze betreibt, sind Skaleneffekte zentral. Schon jetzt gilt das Institut als ausserordentlich profitabel – und könnte dank dem Aussenposten im All nochmals einen Quantensprung hinlegen.

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