Nach dem Brexit-Entscheid ist der EU-Marktzugang für Schweizer Banken in Gefahr. Die Bankiervereinigung will nun die Kräfte bündeln.

Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) sucht nach Wegen und Mitteln, sich den erleichterten Marktzugang zur EU zu sichern. Dafür strebt sie nach einer Allianz mit London, wie die SBVg einen Bericht der «Financial Times» bestätigte.

Nicht nur London soll der Allianz beitreten, sondern auch Hongkong und Singapur. Bankierspräsident Patrick Odier, der dieses Jahr noch von Herbert Scheidt abgelöst wird, schwebt eine «F4», eine Allianz der vier wichtigsten Finanzplätze, vor.

EU-Marktzutritt für Grossbritannien gefährdet

«Die Finanzzentren haben mehr Gewicht, wenn sie gegenüber Regulatoren und der Politik mit einer Stimme auftreten», sagte eine SBVg-Sprecherin. Der Verband stehe diesbezüglich neben Grossbritannien auch mit Hongkong und Singapur in Kontakt.

Mit einem Austritt aus der EU könnte es für die britischen Banken und andere Finanzdienstleister deutlich schwerer werden, ihre Produkte und Dienstleistungen in der Union zu vertreiben.

Nicht der erste Vorstoss

Die Schweizer Banken kämpfen jetzt schon mit dieser Hürde. Weil ein EU-weiter Marktzugang nach der Annahme der Migrationsinitiative ins Stocken geraten ist, versucht die Schweiz, mit einzelnen Ländern Abkommen abzuschliessen.

Sitzt Grossbritannien im selben Boot, dürfte das Anliegen der Schweiz mehr Gewicht erhalten. Schon 2012 machte die SBVg einen Vorstoss, sich mit London, Hongkong und Singapur im Rahmen der sogenannten «F4-Allianz» zusammenzuschliessen. Doch der Vorschlag wurde damals nicht umgesetzt.

«Es ist ein guter Zeitpunkt, diese Idee wieder aufzunehmen», sagte die Sprecherin. Ziel sei es, dass sich die Finanzzentren weltweit besser abstimmten. Dies betreffe nicht nur den Marktzugang, sondern auch Regulierungs- oder Steuerfragen.

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