Das Mutterhaus Raiffeisen weist der wachstumsschwachen Privatbank Notenstein La Roche ihre Vermögensverwaltungs-Mandate zu. Der millionenschwere Zustupf ist allerdings an Bedingungen geknüpft.

Die schlechten Neuigkeiten verabreicht die St. Galler Notenstein La Roche Privatbank tröpfchenweise. Letzten Juni bestätigte Chef Adrian Künzi gegenüber finews.ch einschneidende Sparmassnahmen. Letzte Woche vermeldete das Institut dann eine Verkleinerung der Geschäftsleitung – und kündigte nun am Mittwoch eine Radikalkur an.

So reagiert die Raiffeisen-Tochter auf das garstige Umfeld und baut in den nächsten gut zwei Jahren mindestens 100 Stellen ab. Dies, nachdem Notenstein La Roche aufgrund höherer Kosten eine Halbierung des Gewinns im ersten Halbjahr 2016 hinnehmen musste. Zudem zogen Kunden bei der Privatbank rund 700 Millionen Franken ab.

Beim Mutterhaus wurde die Entwicklung damals mit zunehmender Ungeduld quittiert. Raiffeisen-Chef Patrik Gisel sagte letzten August klipp und klar, dass die Privatbank künftig aus eigenen Kräften wachsen muss.

Erkleckliche Summen

Zwei Monate später zeigt sich die Mutter aber schon wieder bereit, der Tochter unter die Arme zu greifen. Wie ebenfalls am Mittwoch bekannt wurde, darf Notenstein La Roche ab Ende 2017 die Verwaltung sämtlicher Vermögensverwaltungs-Mandate innerhalb der Raiffeisen-Gruppe übernehmen.

Genaue Zahlen zum Vermögens-Zustupf nannte Notenstein La Roche auf Anfrage von finews.ch nicht. Doch bei der Massnahme, die offenbar schon länger angedacht war, könnten dennoch erkleckliche Summen fliessen.

Das Anlagevolumen von Raiffeisen betrug Ende 2015 rund 27 Milliarden Franken. Nur ein «kleiner Teil davon» wurde bisher in Vermögensverwaltungs-Mandaten geführt, hiess es bei Notenstein La Roche. Angesichts der relativen Grösse wird sich das für die Privatbanken-Tochter trotzdem läppern: Mitte 2016 verwaltete sie rund 20,8 Milliarden Franken. Indes, die Übertragung der Mandate ist Bedingungen geknüpft.

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