Zwei Mitarbeitern der Zürcher Kantonalbank wird vorgeworfen, amerikanischen Kunden beim Verstecken von mehreren Hundert Millionen Dollar vor den US-Steuerbehörden behilflich gewesen zu sein. 

Sie sollen dabei über 420 Millionen US-Dollar in Offshore-Konten transferiert und auf diese Weise an den US-Steuerbehörden vorbeigeschleust haben. Die beiden Mitarbeiter der Zürcher Kantonalbank (ZKB) weisen aber die Schuld von sich und plädieren auf nicht schuldig, wie die Nachrichtenagentur «AWP» am Dienstag berichtete. 

Die in der Schweiz wohnhaften Banker reichten ihre Anträge am Montag beim Gericht des New Yorker Stadtteils Manhattan ein. Zuvor hatten sie sich freiwillig bereiterklärt, sich der Anklage zu stellen, welche die Staatsanwaltschaft bereits vor vier Jahren erhoben hatte, wie der stellvertretende Staatsanwalt Noah Solowiejczky sagte. Weder die Anwälte der beiden noch die ZKB äusserten sich zu der Angelegenheit.

Codenamen und Scheingesellschaften

Im Dezember 2012 waren erstmals Angestellte einer Kantonalbank, die von einer Staatsgarantie profitiert, im US-Steuerstreit vor Gericht gestellt worden. Die ZKB bestätigte damals, dass drei Angeklagte für sie gearbeitet haben. Zwei seien weiterhin angestellt, einer hatte die Bank inzwischen verlassen.

Laut der Anklage halfen die beiden 52- und 58-jährigen Banker ihren Kunden, undeklarierte Konten zu eröffnen und zu unterhalten. Sie verwendeten demnach Codenamen oder führten die Konten unter Scheingesellschaften und stellten sicher, dass Korrespondenz nicht zu den Kunden in die USA geschickt wurde. Zwischen 2003 und 2009 hätten so über 190 US-Steuerzahler mit der ZKB konspiriert, um Steuern zu umgehen.

Langwieriger US-Steuerstreit

Im Steuerstreit mit den USA wartet die ZKB nach wie vor auf den Verhandlungsstart. Klar ist: Um eine Busse kommt die Bank nicht herum. Unklar ist, wie hoch diese ausfallen wird.

Die ZKB wurde im US-Steuerstreit der Kategorie 1 zugeordnet. Dazu zählten ursprünglich rund zehn Institute in der Schweiz, gegen die das Department of Justice (DoJ) wegen mutmasslicher Steuervergehen eine Strafuntersuchung eröffnete. Noch ausstehend sind die Verfahren mit den Basler Kantonalbank sowie der Genfer Privatbank Pictet.

Im vergangenen Februar zahlte Julius Bär als bisher letzte Kategorie-1-Bank eine Busse von 547,25 Millionen Dollar, wie auch finews.ch berichtete.

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