Die Liechtensteiner Fürstenbank hat die Übernahme der ABN Amro in Asien termingerecht abgeschlossen. Damit macht die LGT in der Region einen gewaltigen Sprung nach vorn.

Die Anfang Dezember 2016 angekündigte Akquisition des Private-Bankings-Geschäfts von ABN Amro durch die LGT ist nun abgeschlossen, wie die Fürstenbank am Sonntag mitteilte.

«Mit dieser Akquisition haben wir unsere Position in den attraktiven Wachstumsmärkten Asien und Mittlerer Osten erheblich verstärkt. Wir verfügen in diesen Regionen nun über eine hervorragende Grundlage für weiteres profitables Wachstum», erklärte S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein und CEO von LGT in der Medienmitteilung.

Neu auf dem 12. Rang

Die übernommenen Geschäftsbereiche der ABN Amro umfassen verwaltete Vermögen von knapp 20 Milliarden Dollar sowie über 300 Mitarbeitende, davon mehr als 200 Mitarbeitende mit direktem Kundenkontakt. Damit erhöhen sich die verwalteten Vermögen der LGT per Ende April 2017 in Asien (inklusive Naher Osten) auf rund 50 Milliarden Dollar und gruppenweit auf rund 180 Milliarden Dollar.

Im von finews.asia kürzlich erstellten Ranking der grössten Vermögensverwalter Asiens liegt die Fürstenbank damit neu an 12. Stelle – noch vor der Deutschen Bank, Pictet oder J. Safra Sarasin.

China als «place to be»

Asien gilt trotz jüngsten Wachstumsdellen nach wie vor als place to be für Privatbanken. Allein der chinesische Private-Banking-Markt ist gemäss Schätzungen der China Merchants Bank und der Beratungsgesellschaft Bain rund 17'000 Milliarden Dollar schwer. Nicht zuletzt deswegen bezeichnete Boris Collardi, CEO von Julius Bär, China kürzlich in einem Interview als den heiligen Gral für Vermögensverwalter in Asien.

LGT ist bereits mit Niederlassungen in Beijing und Hongkong präsent und unterhält auch einen Standort in Singapur.

Nicht nur in Asien auch in Europa hat die LGT ihre Präsenz mit Übernahmen verstärkt. Anfang März gab sie bekannt, den in London und Paris ansässigen Private-Debt-Manager European Capital Fund Management, einschliesslich eines Teams von mehr als 20 Spezialisten zu kaufen. Und vor gut einem Jahr nahm die Fürstenbank eine Mehrheitsbeteiligung an der in London ansässige Wealth-Management-Boutique Vestra Wealth.