Welchen betriebswirtschaftlichen Stellenwert hat das Private Banking innerhalb der SZKB?

Das Private Banking liefert rund 20 Prozent der Gesamterträge.

Und was ist Ihre Zielgrösse?

Ich sähe gerne 25 Prozent, am liebsten natürlich sofort, angestrebt wird diese Entwicklung aber zumindest über die nächsten zwei Jahre.

Wie spüren Sie im Private-Banking-Land Schweiz die Konkurrenz?

Vor allem dann, wenn die Konkurrenz etwas Neues einführt, etwa neue Preismodelle oder Negativzinsen für manche Kunden. Wir erhalten dann Anfragen von Kunden, die ihre Bankbeziehung zu uns wechseln möchten.

Sind die Kunden tatsächlich so wechselwillig?

Sagen wir es so: Die Anfragen kommen sehr schnell, gewechselt wird dann aber doch nicht so schnell.

Wie sind Sie persönlich zum Private Banking gekommen?

Auf spezielle Weise. Ursprünglich war ich eine HR-Frau, also im Personalbereich tätig, und zwar bei der Credit Suisse in Zürich, wo ich als Business Partner im Private Banking auch in Strategiediskussionen und deren Umsetzung einbezogen wurde. Das war mein erster Kontakt mit dem Private Banking, einem Geschäft, das mich immer mehr zu interessieren begann.

«Ich habe meine Karriere in einem Industriebetrieb begonnen, die Männerwelt ist mir nicht fremd»

Als HR-Leiterin wechselte ich 2005 zur SZKB, wo ich später unter anderem dank meiner Nähe zum Private Banking bei der Credit Suisse die Chance erhielt, jenes Geschäft zu übernehmen und zu leiten.

Sie sind die erste und einzige Frau in der Geschäftsleitung der SZKB. Wie kommen Sie in der Männerwelt klar?

Ich habe meine Karriere in einem Industriebetrieb begonnen, insofern ist mir die Männerwelt nicht fremd, und ich nehme in der Bank keine grossen Unterschiede wahr. Ich habe mich als Frau im Berufsleben auch nie benachteiligt gefühlt.

Sondern?

Manchmal hatte ich eher das Gefühl, von Männern mit Vorschusslorbeeren bedacht zu werden – vielleicht auch, weil ich relativ jung in Führungsfunktionen kam. Im Anschluss daran gab es dann jeweils schon eine Phase, in der ich glaubte, mich stärker beweisen zu müssen als meine männlichen Kollegen. Dazu stachelte mich aber auch mein Ehrgeiz an.

Vermissen Sie als gebürtige Zürcherin und Ex-Credit-Suisse-Kaderfrau nicht gelegentlich das mondäne Zürich?

Nein, ganz im Gegenteil! Ich war kürzlich wieder in Zürich und habe mir gedacht, haben wir es doch schön im Kanton Schwyz. Es ist auch ein gänzlich falsches Bild, das man ausserhalb des Kantons vom Kanton Schwyz hat.

«Lohnmässig gibt es sicher interessantere Arbeitgeber als wir»

Das, was die SZKB dem Kunden bietet, kann eine Grossbank auch. Aber wir sind viel näher und schneller beim Kunden. Genau das fasziniert mich. Persönlich vermisse ich nichts von der «Grossstadt Zürich». Ich wohne auch im Kanton Schwyz. Wenn man die hohe Lebensqualität hier geniessen kann, fehlt einem rein und gar nichts.

Wie gehen Sie bei der Kundenakquisition strategisch vor?

Wir haben uns klare Ziele gesetzt. Wir gehen systematisch vor, wenden uns zum Beispiel an Neuzuzüger oder versuchen, die Beziehung zur bestehenden Kundschaft auszubauen. Wir veranstalten viele kleinere Kundenevents und laden dabei auch sogenannte Prospects, also potenzielle Kunden, ein. Wir versuchen ganz generell mehr Visibilität in der Öffentlichkeit zu erlangen, was bereits auch eine gewisse Wirkung auf die angrenzenden Kantone zeigt.

Wo finden Sie im Kanton Schwyz gute Private Banker?

Zugegeben, in unserem Einzugsgebiet sind das nicht ganz so viele, aber wir sind sehr gut vernetzt und unsere Ausbaustrategie ist attraktiv genug, um versierte Kundenberater von anderen Banken in der Schweiz zu gewinnen.

«Bei der Anzahl Kundenberater wuchsen wir in den letzten drei Jahren um 50 Prozent»

Wir bauen auch Lernende über ein Traineeprogramm intern zu Beratern auf. Die Leute, die in den vergangenen Jahren zu uns gestossen sind, stammen in der Regel nicht aus dem Kanton.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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