Die Asset-Management-Branche steht unter Ertragsdruck. Das beschleunigt die Konsolidierung. Auf dem Radar erscheint nun auch das Asset Management der UBS. Was deren Finanzchef Kirt Gardner sagt.

Das Asset Management der UBS zählt nicht eben zu den stärksten Ertragspfeilern innerhalb des Schweizer Bankkonzerns. Dennoch weckt es eigenen Angaben zufolge Begehrlichkeiten. «Laufend melden sich bei der UBS Interessenten für unser Asset Management», sagte Kirt Gardner, seines Zeichens Finanzchef bei der UBS, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Dies kommt für Gardner offenbar nicht überraschend. In der Branche zeige sich ein Konsolidierungstrend. Doch die UBS halte an ihrem Asset-Management-Arm fest, so Gardner. Er begründet dies zum einen damit, dass das Asset Management geeignet ist um Kapitalanforderungen zu begegnen.

Fingerzeig nach China

Im Gegensatz zum Investmentbanking bestünden im Asset Management kaum System- und Reputationsrisiken, denn es handle sich nicht um Geschäfte, die innerhalb der Bilanz einer Bank abgewickelt würden. Daraus lässt sich folgern: Das Asset Management ist wenig kapitalintensiv und daher für Banken besonders attraktiv.

Zum anderen sieht der UBS-Finanzchef im Asset Management ein signifikantes Wachstumspotenzial in den kommenden Jahren und verweist dabei namentlich auf China.

Schnell wachsender Markt

Bis Ende 2018 plant die Grossbank ihren ersten privaten Fonds in China lancieren, wie auch finews.ch berichtete. Dieser soll in Aktien oder in Obligationen investieren. Auch Fonds für alternative Anlagen werden geprüft. Mit den Vehikeln will sich die UBS ein Stück des schnell wachsenden chinesischen Marktes sichern.

Während die UBS am eigenen Asset Management festhält, stellen andere Finanzinstitute diese Einheit auf den Prüfstand oder bringen sie an die Börse.

Boom bei den Indexfonds

So plant beispielsweise die Deutsche Bank für ihre Fondstochter Deutsche Asset Management per Anfang 2019 einen Börsengang. Und der französische Versicherungskonzern Axa sucht laut Branchenkreisen einen Partner für die Fondsparte. Dem weiteren Vernehmen nach sind BNP Paribas sowie Natixis die vielversprechendsten Kaufkandidaten. Bereits zusammengeschlossen haben sich Aberdeen Asset Management und Standard Life sowie Pioneer Investments und Amundi und Henderson Global Investors mit Janus Capital.

Aktive Asset Manager stehen seit geraumer Zeit unter wachsendem Konkurrenzdruck durch börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds) und Regulierungen, was die Konsolidierung fördert. ETFs sind bei Investoren sehr beliebt. Sie sind einfach zu verstehen und günstig. Zig Milliarden Dollar fliessen deshalb in passive Anlageprodukte. Allein im vergangenen Jahr waren es 375 Milliarden Dollar gewesen. 

Neue Gebührenmodelle

Auch wenn die aktive Fondsindustrie immer noch deutlich grösser ist als der passive Teil, geht der ETF-Boom nicht spurlos an den aktiven Fondsmanagern vorbei. Bestenfalls konnten sie ihre Fondsvermögen halten. Viele mussten hingegen schmerzliche Abflüsse hinnehmen.

Vor diesem Hintergrund hat Allianz Global Investors, der Fonds-Arm des deutschen Versicherungskonzerns Allianz, in den USA ein neues Gebührenmodell bei aktiv verwalteten Fonds eingeführt, wo Investoren nur bezahlen müssen, wenn eine Rendite erwirtschaftet wird.

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