Eben wollte die Deutschland-Chefin der Credit Suisse noch um die Meisterschale im Markt kämpfen. Nun geht sie ab.

Helene von Roeder wechselt ins Immobilienfach. Wie der deutsche Dax-Konzern Vonovia mitteilte, ernennt das Unternehmen die 47-Jährige zur obersten Controllerin und holt sie in die Geschäftsleitung. Sie übernimmt das Amt zur Jahresmitte.

Der Coup von Vonovia ist für die Deutschland-Tochter der Credit Suisse (CS) zweifellos ein schwerer Schlag. Die Grossbank muss sich nun auf die Suche nach einer neuen Chefin in diesem wichtigen Markt machen.

Lange Vakanz

So einfach wird das nicht werden, nimmt man von Roeder als Beispiel: Die studierte Astronophysikerin hatte den Posten bei der CS im Jahr 2014 übernommen, nachdem das Amt fast zwei Jahre lang vakant gewesen war.

Die Investmentbankerin hatte bei der CS Deutschland in den letzten Jahren den Takt deutlich beschleunigt. Gegenüber den Medien erklärte sie, die Bank wolle auf Dauer um «die Meisterschale spielen», wie auch finews.ch berichtete.

Rückkehr ins Private Banking

Ebenfalls meldete sich das Institut in der Vermögensverwaltung zurück, nachdem es zuvor das in Deutschland gebuchte Privatkunden-Vermögen an die Bank Bethmann verkauft und sich damit von weiten Teilen des Geschäfts verabschiedet hatte. Der Vorstoss liegt auch CS-Chef Tidjane Thiam am Herzen, der die Vermögensverwaltung innerhalb des Konzerns forcieren will.

Im Gegensatz etwa zur Schweizer Erzrivalin UBS schreibt die CS in Deutschland seit 2013 Gewinne und konnte sich nachhaltig in den schwarzen Zahlen festsetzen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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